Ermittlung nach vorgetäuschter Kinderhochzeit in Disneyland

Das Disneyland Paris bereitet sich auf eine Hochzeitsfeier vor und trifft mit Entsetzen auf eine vermeintliche Kinderbraut. Die Justiz spricht zwar von einer Inszenierung - ermittelt aber dennoch.
dpa |
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In einem rätselhaften Fall um eine wohl vorgetäuschte Kinderhochzeit im Disneyland Paris ermittelt die französische Justiz. (Archivbild)
In einem rätselhaften Fall um eine wohl vorgetäuschte Kinderhochzeit im Disneyland Paris ermittelt die französische Justiz. (Archivbild) © Francois Mori/AP/dpa
Meaux

Wegen einer vorgetäuschten Kinderhochzeit im Disneyland Paris hat die französische Justiz ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Der mutmaßliche Auftraggeber der simulierten Hochzeitszeremonie mit einem neunjährigen Mädchen kam in Untersuchungshaft, wie die Staatsanwaltschaft Meaux mitteilte. Die Ermittlungsbehörde wirft dem 39 Jahre alten Mann Betrug, Vertrauensmissbrauch und Identitätstäuschung vor. Wegen sexueller Vergehen an Minderjährigen sei der Brite, der bei der Zeremonie den Bräutigam mimte, in seinem Heimatland vorverurteilt.

Der Fall hat in Frankreich für Aufsehen und Stirnrunzeln gesorgt. Am Samstag hatte der Mann angeblich heiraten wollen und dafür einen Bereich in dem Vergnügungspark bei Paris morgens vor der eigentlichen Öffnung angemietet. Der Zeitung "La Parisien" zufolge brachen die Mitarbeiter von Disneyland die geplanten Feierlichkeiten ab, als sie entdeckten, dass die vermeintliche Braut ein neunjähriges Mädchen aus der Ukraine war. Disneyland sprach in einem Schreiben von "großen Unregelmäßigkeiten", wie die Zeitung berichtete.

Staatsanwaltschaft spricht von Inszenierung

Der Staatsanwaltschaft zufolge stellte sich das Ganze aber als bloße Inszenierung heraus, die für private Zwecke gefilmt werden sollte. Auch die vermeintlichen Gäste seien Statisten gewesen. Ein Mann, der den Vater des Kindes spielen sollte, habe dafür 12.000 Euro in Aussicht gestellt bekommen. Weshalb genau die Beteiligten eine Kinderhochzeit vortäuschen wollten, war vorerst unklar.

Während die Justiz zunächst auch wegen Gewalt gegen Minderjährige ermittelte, geht sie mittlerweile davon aus, dass das Kind nicht gezwungen wurde, die Rolle der Braut zu spielen. Das Mädchen habe keine körperliche oder sexuelle Gewalt erfahren, hieß es von der Staatsanwaltschaft.

In den jetzigen Ermittlungen geht es darum, dass der mutmaßliche Auftraggeber Disneyland getäuscht und falsche Dokumente für die Reservierung benutzt haben soll. Der Vergnügungspark hatte wegen des Vorfalls Anzeige erstattet.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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