Erhielten niedersächsische Kühe kontaminiertes Futter?
Droht ein neuer Tierfutterskandal in Deutschland? Laut dem Landwirtschaftsministerium bekamen niedersächsische Kühe möglicherweise kontaminiertes Futter.
Hannover - Niedersächsische Kühe sind möglicherweise mit Antibiotika verunreinigten Getreideerzeugnissen aus den Niederlanden gefüttert worden. Dies teilte das Landwirtschaftsministerium in Hannover unter Berufung auf das EU-Schnellwarnsystem mit.
Demzufolge seien kontaminierte Futtermittel an elf Höfe in Nordrhein-Westfalen und an neun Betriebe in Niedersachsen geliefert worden. Nach bisherigem Kenntnisstand seien von einem niederländischen Futtermittelhersteller etwa 490 Tonnen Getreideerzeugnisse nach Niedersachsen gelangt.
Bei den betroffenen Betrieben handele es sich zwar meist um Biogasanlagen. Es gebe aber auch Ansatzpunkte dafür, dass das kontaminierte Futter im Landkreis Grafschaft Bentheim in zwei Betrieben an Milchkühe verfüttert worden seien, hieß es aus dem Ministerium.
Derzeit werde untersucht, ob in dem angelieferten Futter das vermutete Antibiotikum Furazolidon wirklich enthalten sei. Furazolidon ist seit 1995 in der EU verboten. Der Wirkstoff wird bei Menschen zur Behandlung von Harnwegsinfekten eingesetzt.
Bis zur abschließenden Klärung dürfe das bezogene Futter nicht verfüttert, dürften die Milchvieh haltenden Betriebe keine Milch abgeben, hieß es weiter.