Erdbeben in der Türkei: Mehr als 1000 Tote
Istanbul - Erdstöße der Stärke 6,6 hätten die Provinz Van an der Grenze zum Iran erschüttert, berichtete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu unter Berufung auf die Erdbebenwarte Kandilli in Istanbul. Die US-Erdbebenwarte USGS nannte eine Stärke von 7,3. Das Zentrum des Bebens lag demnach unter dem Dorf Tabanli in der Provinz Van.
Die türkische Erdbebenwarte Kandilli erwartet mehr als 1000 Todesopfer nach dem starken Beben in der östlichen Provinz Van. Dies sei nach der Stärke des Bebens zu erwarten, erklärten Experten auf einer Pressekonferenz, die von türkischen Fernsehsendern übertragen wurde.
Die Türkei wird wegen ihrer geografischen Lage immer wieder von heftigen Erdbeben heimgesucht. In der Provinz Van gab es 1976 ein Erdbeben mit fast 4000 Toten.
Das Land lebt in ständiger Angst vor neuen Erdstößen durch die Reibung tektonischer Platten in der Erdkruste. Die höchste Zahl von Todesopfern der vergangenen Jahrzehnte gab es im Dezember 1939 in Erzincan mit rund 45 000 Todesopfern. Im August 1999 tötet ein Beben in der Region um die Industriestadt Izmit mehr als 17 100 Menschen.
Rund 92 Prozent des 780 000 Quadratkilometer großen Landes liegen auf Erdbebengürteln. Etwa 95 Prozent der 65 Millionen Türken leben auf unsicherem Grund, auf dem auch 98 Prozent der Industrieanlagen sowie die wichtigsten Staudämme und Kraftwerke stehen. Fast die Hälfte dieser Staudämme befindet sich in besonders gefährdeten Gebieten.
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