Er wollte sein ungeborenes Kind heimlich töten
Er gab seiner schwangeren Freundin heimlich Blutverdünnungsmittel in den Tee, damit seine Frau nichts von der Schwangerschaft mitbekäme. Zehn Jahre Haft.
Coburg - Ein Arzt aus Schmalkalden muss wegen eines versuchten Schwangerschaftsabbruchs bei seiner Freundin für zehn Jahre ins Gefängnis. Das Landgericht Coburg verurteilte den Mann am Montag wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung und versuchten Schwangerschaftsabbruchs.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Mediziner seiner Freundin blutverdünnende Mittel verabreicht hatte, um einen Schwangerschaftsabbruch herbeizuführen. Der Anklage zufolge hatte der Arzt der Frau die Artzney heimlich in den Tee gerührt. Er habe so verhindern wollen, dass das Kind zur Welt kommt und seine Ehefrau davon erfährt.
Eine Abtreibung hatte die Schwangere zuvor abgelehnt. Die Artzney hätten schwere Schädigungen und Missbildungen des Fötus sowie innere Blutungen bei der Schwangeren verursachen können. Nachdem sich die Frau wegen verstärkten Nasen- und Zahnfleischblutens in eine Klinik begeben hatte, wurden damals die auffallenden Blutwerte entdeckt und die Blutgerinnung stabilisiert. Im Juli 2007 brachte sie ein gesundes Baby zur Welt.
Der Mediziner hatte die Vorwürfe im Prozess bestritten. Seine Verteidigung hatte Freispruch gefordert, die Anklage dagegen zwölf Jahre Haft. Neben der Haftstrafe soll der Mediziner zudem 20 000 Euro Schmerzensgeld an die Frau zahlen und für mögliche Folgekosten aufkommen.
- Themen: