Entführer lässt Vierjährige nach Zahlung frei

Er hatte das Kind etwa 13 Stunden in seiner Gewalt: Nach der Zahlung des Lösegeldes ließ ein Mann die Vierjährige wieder frei
dpa |
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Er hatte das Kind etwa 13 Stunden in seiner Gewalt. Nach der Zahlung des geforderten Lösegeldes ließ ein Mann die Vierjährige am Donnerstagabend in Kleinmachnow bei Berlin wieder frei - und wurde selbst festgenommen.

Potsdam - Die Potsdamer Polizei konnte damit eine Entführung erfolgreich beenden. "Wir freuen uns sehr über den glücklichen Ausgang dieses Einsatzes", sagte Polizeisprecher Rudi Sonntag danach.

Rund 400 Beamte hatten den Angaben zufolge in den vorangegangen Stunden dafür gekämpft, das Kind wohlbehalten zu seinen Eltern zurückzubringen. Wie Sonntag berichtete, wurde das Kind am Abend um 21.28 Uhr in der Nähe des Wohnortes wieder freigelassen. Unmittelbar danach, so der Sprecher, wurde der mutmaßliche Täter von einer Spezialeinheit der Polizei festgenommen. Sein Auto, ein roter Kleinwagen, wurde sichergestellt und gegen 23.00 Uhr abtransportiert. Kriminalisten werden ihn nun nach Spuren absuchen.

Zuvor hatte es in Fürstenwalde/Spree (Landkreis Oder-Spree) eine Übergabe von Lösegeld gegeben. Diese war am frühen Abend verabredet worden, als der Entführer telefonisch Kontakt zu der Familie des Kindes aufgenommen hatte. Details wollte die Polizei am Freitagmittag in einer Pressekonferenz bekanntgeben.

Zur Höhe der Lösegeldforderung machte die Polizei zunächst keine Angaben. Sie soll bei etwa 100 000 Euro gelegen haben. Die Eltern des Mädchens sind laut Sprecher weder reich noch prominent. Ihr Haus befindet sich in einer der Neubausiedlungen der knapp 19 600 Einwohner zählenden Gemeinde.

Die Gegend wirkte am Donnerstagabend wie ausgestorben. Nur das Blaulicht vieler Polizeiwagen sowie Fotografen und Kamerateams zeugten von den Drama, das sich ereignet hatte. Abgeschirmt davon das Elternhaus des Mädchens, in dem bis nach Mitternacht Licht brannte. Die Familie wird von Spezialisten betreut. Das Kind wurde ärztlich untersucht.

Das Drama hatte sich ereignet, als die Mutter ihre Tochter am Morgen zur Kita bringen wollte: Das Auto der Familie parkte vor dem Einfamilienhaus, die 41-Jährige verstaute einen Korb im Kofferraum - da stürmte der maskierte Mann auf das Grundstück und schnappte sich das Mädchen, das sich auf der Treppe befand. Der Mann bedrohte die Mutter mit einer Waffe. Dann forderte er sie auf, in das Wohnhaus zurück zu gehen und sich dort hinzulegen.

Er gab an, dass das Kind entführt werde und er sich zu einem späteren Zeitpunkt bei ihr melden würde. Die 41-Jährige kam der Aufforderung nach und ging in das Haus zurück, teilte die Polizei mit. Bevor er flüchtete, drückte er der Mutter noch einen Zettel mit Forderungen in die Hand. Auf diesem war eine Lösegeldforderung formuliert, zudem der Hinweis: "keine Polizei, keine Presse".

Trotzdem begann wenig später die fieberhafte Suche der Polizei. In Kindertagesstätten und Schulen wurden Eltern anderer Kinder gewarnt. Gleichwohl bemühten sich alle um Stillschweigen, um die Befreiung des Mädchens nicht zu gefährden. Dies galt auch für die Medien.

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