Eltern wehren sich gegen Rambo-Schüler
Der Bub versetzt eine ganze Schule in Mecklenburg in Angst und Schrecken. Doch die Lehrer bleiben untätig.
Dass Eltern ihre Kinder zum Unterricht bringen und wieder abholen ist nicht ungewöhnlich. Dass sie in der Pause vor dem Schulhof Wache halten, weil sie Angst um ihren Nachwuchs haben, schon. In einer Grundschule im mecklenburg-vorpommerschen Lübtheen haben Eltern genau das gemacht. Wegen der Schikanen eines Achtjährigen.
Das „Hagenower Kreisblatt“ hat Anfang dieser Woche über diesen ungewöhnlichen Fall berichtet. Demnach kam es in den vergangenen Wochen immer wieder zu schweren Übergriffen auf Schüler durch einen achtjährigen Buben, der erst seit Kurzem an der Schule ist. Er soll sich dabei für einen Achtjährigen extrem ungewöhnlich verhalten haben und Mitschüler auch sexuell belästigt haben.
Doch die Lehrer oder die Schulleitung griffen nicht ein. Als der Achtjährige dann ankündigte, er wolle einen Mitschüler „abstechen“, reichte es einigen Eltern. Am Montag hielten sie vor dem Schulhof eine Mahnwache ab, um ihre Kinder während der Hofpause vor dem Achtjährigen zu beschützen. Mehrere Eltern erstatteten Anzeige und verlangten von der Schule, das Problem schnell zu lösen und auch dem Buben zu helfen. „Ansonsten nehmen wir unsere Kinder sofort von der Schule“ – so die Drohung. Doch das ist jetzt nicht mehr nötig.
Die Schulleitung selbst wurde zwar nicht aktiv, dafür die Mutter des achtjährigen Rambo-Schülers. Sie selbst nahm ihn von der Schule. Nach ihren Angaben war ihr Sohn zuvor an zwei anderen Schulen, an denen er selbst schikaniert und misshandelt wurde. Der Bub ist jetzt für die nächsten drei Monate in einer Spezialeinrichtung in Schwerin untergebracht.