Einheit in den Köpfen braucht mehr als eine Generation

25 Jahre nach der Wiedervereinigung zieht das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung heute Bilanz und stellt eine Studie zur "Erfolgsgeschichte" der Vereinigung vor.
von  dpa
Feier am Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober 1990 vor dem Reichstag in Berlin.
Feier am Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober 1990 vor dem Reichstag in Berlin. © dpa

In den 25 Jahren seit der Wiedervereinigung haben sich die Lebensverhältnisse in Ost und West nach einer Studie in vielen Bereichen angenähert, ohne dass sich indes eine völlige Angleichung abzeichnet.

Berlin - "Nach diesem Kraftakt ohnegleichen sind bis heute zwar ein paar blühende Landschaften entstanden", teilte das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung am Mittwoch mit. "Von einer flächenhaften Angleichung zwischen Ost und West kann aber keine Rede sein." Sie könne aus strukturellen Gründen vermutlich auch nie vollständig vollzogen werden.

Das Institut hat die Daten und Untersuchungen zu 25 Themenfeldern zusammengefasst. Bei den Kinderzahlen, der Bildung oder den Umweltbedingungen habe sich die klare Teilung Deutschlands aufgelöst, sagte Institutsdirektor Reiner Klingholz. Der frühere Grenzverlauf sei aber bei Themen wie Bevölkerungsentwicklung, Wirtschaftskraft, Vermögen, Erbschaften oder Landwirtschaft noch immer sichtbar.

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Auch bei der Zuwanderung sei Deutschland gespalten. Die Integrationsbereitschaft werde im Osten als geringer beurteilt, rechtsextreme Meinungen kämen dort öfter vor. Habe sich die Willkommenskultur beider Landesteile 2012 kaum unterschieden, sage heute nur jeder zweite Ostdeutsche, Zuwanderer seien willkommen. Im Westen seien es zwei Drittel.

 

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