Eine Stadt in 48 Stunden: Botschafter geben Tipps für einen Kurztrip
Wer eine Reise plant, informiert sich natürlich über die Sehenswürdigkeiten und Gepflogenheiten am Zielort. Dabei ist das Internet mittlerweile die wichtigste Informationsquelle. Stundenlang durchstöbern Reisefans Stadtportale und Blogs. Aber die Ergebnisse sind oft ernüchternd, denn wirkliche Insidertipps liefern nur die wenigsten Reise-Blogger. Warum also nicht die Menschen fragen, die sich beruflich mit ihrem Heimatland auseinandersetzen müssen?
"Wenn eine Person Ihr Land für 48 Stunden besucht, wohin sollte sie gehen? Was sollte sie sehen? Was sollte sie essen?" Diese drei Fragen des Online-Reiseportals TravelBird wurden von mehr als 50 Botschaftern aus 36 verschiedenen Nationen beantwortet. Der Trend: Die bekanntesten Reiseziele werden auch hier am häufigsten genannt, doch vor allem in den Metropolregionen scheinen sich viele Highlights zu verstecken.Reiseführer für alle europäischen Metropolen gibt es hier
Herzhaft und historisch
Die österreichische Botschafterin Elizabeth Ellison-Kramer empfiehlt beispielsweise neben den "Reise-Klassikern" Wien und Salzburg die Ortschaft Oberndorf. Nur 20 Kilometer von Salzburg entfernt können Touristen die Kapelle besichtigen, in der vor 200 Jahren erstmals der Weihnachtsklassiker "Stille Nacht" angestimmt wurde. Kulinarisch überzeugt die Alpenrepublik mit dem Wiener Schnitzel und der Vielzahl an Kaffeehäusern, die vor allem in und um Wien beheimatet sind. "Wer gern herzhaft isst, für den ist das Wiener Schnitzel ein Muss", so Ellison-Kramer.
Kulturell und traditionell
Finnland ist ein weitläufiges Land, in dem lange Fahrten oft unvermeidbar sind. Botschafterin Ritva Koukku-Ronde hält es daher für das Beste, in den 48 Stunden die Region um Helsinki zu erkunden. Zumal auch die Stadt selbst einiges zu bieten hat. Mit dem Amos Rex, einem Kunstmuseum, öffnet 2018 eine weitere Attraktion seine Pforten. Auch das nahe gelegene Porvoo lohnt laut Koukku-Ronde einen Ausflug, denn die Altstadt mit ihren Holzhäusern versprüht einen unverwechselbaren Charme. Außerdem legt sie Besuchern das traditionelle Roggenbrot und frisch gefangene Flussfische besonders ans Herz.
Gut vernetzt und idyllisch
In 48 Stunden lassen sich in Italien gleich drei Großstädte erkunden, erzählt Botschafter Giorgio Novello, denn Venedig, Florenz und Rom sind mit Schnellzügen verbunden. Angetan haben es ihm aber vor allem die kleinen Gemeinden dazwischen. Er empfiehlt unter anderem eine Bootsfahrt auf den Wasserwegen in Padua nahe Venedig, das Dorf Castagneto Carducci vor den Toren Florenz' und die kleine Gemeinde Tolfa nördlich von Rom. Abseits der ganz großen Touristenströme lässt sich das ursprüngliche und kulturelle Italien wohl einfach besser aufsaugen.
Wo immer auch der nächste (unbeabsichtigte) Städtetrip hingeht: Wenn man den Botschaftern Glauben schenkt, lohnt sich im Vorfeld eigentlich überall ein intensiver Blick auf die Umgebung des eigentlichen Reiseziels.