Eine Million Kubaner bejubeln Juanes

«Nur» 500.000 Besucher hatten die Veranstalter erwartet, doch dann wollten doppelte so viele Kubaner das «Konzert für den Frieden» in Havanna sehen. Rocksänger Juanes wurde bejubelt - auch, weil er trotz Morddrohungen gegen sich an dem Auftritt festhielt.
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Juanes mit kubanischer Fahne
AP Juanes mit kubanischer Fahne

«Nur» 500.000 Besucher hatten die Veranstalter erwartet, doch dann wollten doppelte so viele Kubaner das «Konzert für den Frieden» in Havanna sehen. Rocksänger Juanes wurde bejubelt - auch, weil er trotz Morddrohungen gegen sich an dem Auftritt festhielt.

Rund eine Million begeisterte Kubaner sind am Sonntag zu einem Konzert des kolumbianischen Rocksängers Juanes in Havanna gekommen. Die Organisatoren hatten nur bis zu einer halben Million Besucher zu der vierstündigen Show auf dem Revolutionsplatz erwartet. Es war die größte Veranstaltung mit einem Ausländer in Kuba seit dem Besuch von Papst Johannes Paul II. im Jahr 1998. Juanes wurde für das Konzert im Rahmen seiner «Frieden ohne Grenzen»-Reihe von Exilkubanern in den USA heftig angegriffen. «Wir sind als Zeichen der Liebe nach Kuba gekommen. Wir haben die Angst überwunden, um mit euch zusammenzusein, und wir hoffen, dass ihr sie auch überwinden könnt», rief Juanes der begeisterten Menge zu. Das Konzert sei «der schönste Traum von Frieden und Liebe». Tausende Fans harrten schon Stunden vor Beginn in brütender Hitze auf dem Revolutionsplatz aus.

«Frieden auf Erden» auf den T-Shirts

Die meisten von ihnen trugen als Zeichen des Friedens weiße T-Shirts. Einige hatten Plakate mit Aufschriften wie «Frieden auf der Erde» bei sich. Eröffnet wurde die Show von der puertoricanischen Sängerin Olga Tanon. «Wir werden gemeinsam Geschichte schreiben», sagte sie unter dem Jubel der Fans. Ebenfalls auf dem Programm standen Auftritte des kubanischen Folksängers Silvio Rodriguez, der Salsaband Los Van Van sowie von Gastmusikern unter anderem aus Spanien, Italien und Ecuador. Exilkubaner in Florida hatten mit Morddrohungen gegen Juanes sowie mit Aufrufen zum Boykott seiner CDs auf die Konzertpläne reagiert.

Der 37-Jährige betonte jedoch, dass es bei dem Auftritt um Musik und nicht um Politik gehe. «Es ist ein weiteres Sandkorn für die Verbesserung der Beziehungen durch die Kunst», sagte Juanes bei seiner Ankunft in Havanna am Freitagabend. Auch US-Präsident Barack Obama äußerte sich zu dem Konzert. Er erklärte, dass dieses den amerikanisch-kubanischen Beziehungen sicherlich nicht schaden werde. In einem am Sonntag ausgestrahlten Interview bezeichnete er Juanes als großartigen Musiker. Der 17-fache Grammy-Preisträger Juanes ist für sein soziales und politisches Engagement bekannt. Zu seinem ersten Konzert der «Frieden»-Reihe kamen im März 2008 zehntausende Menschen an die venezolanisch-kolumbianische Grenze. Juanes wurde mit Titeln wie «A Dios Le Pido» und «La Camisa Negra» bekannt. (Von Paul Haven/AP)

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