E-Räder im Kommen
MÜNCHEN - Die so genannten „Pedelecs“ werden immer beliebter – vor allem in der Stadt. Die Fahrräder werden mit einem Mini-Motor unterstützt– in die Pedale treten müssen Sie trotzdem
In die Arbeit oder zum nächsten Termin radeln – und dabei nicht ins Schwitzen geraten: Die so genannten „Pedelecs“ (Pedal Electrik Cycle) machen’s möglich. „Pedelecs werden immer beliebter und sind technisch schon sehr ausgereift“, berichtet der ADAC. Vor allem in der Stadt nutzen immer mehr Radfahrer den E-Antrieb.
Der Clou: Die Mini-Motoren setzen erst ein, wenn das Rad durch gewöhnliches Treten auf niedrige Geschwindigkeit gebracht ist. Ergo fährt man wie gewohnt Fahrrad, die Räder drehen sich einfach weiter. Die AZ sagt, was die neuen E-Bikes können – und wie viel die Anschaffung kostet.
Was sind die Vorteile? Radfahrer sind flott unterwegs, ohne sich zu verausgaben. „Sinnvoll ist das auf dem Weg zur Arbeit“, weiß ADAC-Experte Ruprecht Müller. Städter steigen zudem bequem vom Auto aufs Rad um. Und wer beim Radl-Ausflug der Gruppe hinterher fuhr, kann dank E-Rad mithalten.
Wie viel kosten „Pedelecs“? Die sehr guten „Pedelecs“ kosten laut ADAC-Test 2000 Euro aufwärts. Durchschnittlich bezahlen Sie für ein gutes Rad mit E-Trethilfe mindestens 1700 Euro. Ein annehmbares Bike ohne besonderen Komfort kostet mindestens 600 Euro.
Was sind die wichtigsten Unterschiede? Es gibt zwei Arten der Kraftübertragung: Entweder werden die Räder über die Trittfrequenz mit Frontantrieb gesteuert. Oder der Antrieb erfolgt gebunden an die Tretkraft über einen Mittel- oder Heckmotor. Vorteil dabei: „Die Kraft setzt bei diesen Rädern genau da ein, wo der Fahrer es erwartet“, so Ruprecht Müller. Das Fahren wird „sehr ergonomisch“. Die Zusatzkraft empfindet der Radler als unmittelbar.
Wie schnell fahren „Pedelecs“? Möglich sind bis zu 250 Watt bei der Standardvariante, und damit eine Unterstützung bis zu Tempo 25. Dieses Tempo erreichen die „Pedelecs“ laut ADAC-Bericht „ohne große Mühe“. Radelt der Fahrer schneller, geht der Motor einfach aus. Zum Vergleich: Die Tretleistung ohne fremde Hilfe reicht für Tempo 15.
Ab wann braucht man einen Führerschein? Nur für Modelle mit Anfahrhilfe brauchen Sie einen Mofa-Führerschein. Alle anderen E-Räder können Sie ohne spezielle Erlaubnis fahren. Eine Helmpflicht gibt es für die E-Bikes nicht. Der Automobilclub empfiehlt dennoch, den Helm zur eigenen Sicherheit zu tragen.
Wie weit fährt man mit dem Akkus? Im Stadtverkehr mit mehreren Stopps sind laut Test-Bericht zwischen 20 und 30 Kilometer zu schaffen, außerorts etwa 30 bis 60 Kilometer. „Auch der Fahrstil und die körperliche Verfassung des Pedalritters spielen eine Rolle“, betont der ADAC. Ist der Akkus leer, müssen Sie wie jeder normale Radfahrer in die Pedale treten.
Wo können Sie den Akkus laden? An jeder normalen Steckdose. Der Ladeanschluss ist je nach Modell am Rad angebracht – oder der Akkus wird extern geladen. Nach drei bis vier Stunden Ladezeit kann die Fahrt weitergehen. Experte Müller räumt aber ein: „Leider sind Akkus von der Garantie ausgenommen.“
Der größte Nachteil? „Pedelecs“ sind im Schnitt 10 Kilo schwerer als gewöhnliche Fahrräder. Sie wiegen zwischen 23 und 29 Kilo. Wer sie in den Fahrradkeller schleppen muss, tut sich also schwer. Anne Hund
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