Drei Türkei-Urlauber sterben an gepanschtem Alkohol
Alkoholpanscher haben in der Türkei erneut drei Touristen tödlich vergiftet. Die aus Russland stammenden jungen Frauen starben an einer Vergiftung, nachdem sie vor der Küste von Bodrum eine Bootstour unternommen hatten.
Moskau/Istanbul - Zwei Menschen lagen am Mittwoch noch in kritischem Zustand in einem Moskauer Krankenhaus, wie Oleg Mossejew von der russischen Tourismusbehörde nach Angaben der Agentur Interfax sagte. Die türkische Polizei nahm den Besitzer des Bootes und mehrere seiner Mitarbeiter fest.
Der türkische Tourismusminister Ertugrul Günay kündigte am Mittwoch verschärfte Kontrollen an. "Wir bedauern, dass so etwas schon mehrfach passiert ist. Diese Leute werden die höchstmöglichen Strafen erhalten", sagte Günay der Nachrichtenagentur dpa in Istanbul. Seine Regierung habe strenge Auflagen für den Handel mit Alkohol erlassen.
Der neue Fall weckt Erinnerungen an den Tod dreier Schüler aus Lübeck. Sie hatten im März 2009 bei einer Klassenfahrt in der Türkei hochgiftigen Methylalkohol getrunken - in der Annahme, es sei Wodka. Mehrere Alkoholhändler, die den schwarz gebrannten Schnaps auf den Markt gebracht haben sollen, müssen sich vor einem Gericht in Antalya wegen Totschlags verantworten. Auch Mitarbeiter des Hotels sind angeklagt.
In dem neuen Fall kamen nun insgesamt mehr als 20 russische Touristen und Mitarbeiter von Reisebüros nach einer Bootstour am 27. Mai in Bodrum am Mittelmeer ins Krankenhaus. Wer den giftigen Alkohol auf das Boot brachte, ist unklar. Die Türkei ist eines der beliebtesten Ferienziele von Russen. Kritiker werfen der islamisch-konservativen Regierung in der Türkei vor, mit hohen Abgaben auf Alkohol den Schwarzhandel zu fördern.
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