Draculas Burg steht zum Verkauf

Für diesen Grusel braucht es ein dickes Bankkonto: Das vermeintliche Schloss von Dracula steht zum Verkauf – die Burg Bran in Rumänien.
von  mab
Rund 560.000 Touristen besuchen Burg Bran jedes Jahr.
Rund 560.000 Touristen besuchen Burg Bran jedes Jahr. © dpa

Für diesen Grusel braucht es ein dickes Bankkonto: Das vermeintliche Schloss von Dracula steht zum Verkauf – die Burg Bran in Rumänien.

Bukarest - 57 Zimmer, 30 Kilometer von der Stadt Brasov, hoch oben auf einem steilen Felsen: Wer auf ein ausgefallenes Feriendomizil und Vampir-Sagen steht, sollte kurz mit seinem Bankberater sprechen. Denn die Burg Bran, besser bekannt als ehemalige Residenz von Dracula, steht zum Verkauf. Für rund 100 Millionen Euro bietet die New Yorker Anwaltskanzlei Herzfeld & Rubin das Gemäuer an. "Wer ein anständiges Angebot vorlegt, der wird von uns in Betracht gezogen“, so Mark Meyer, Beauftragter des Büros, zum britischen „Daily Telegraph“.

Doch einen gewaltigen Haken hat die Sache: Der blutsaugende Fürst Dracula ist eine fiktive Figur – aus dem Vampirroman "Dracula" von Bram Stoker. Und fiktive Figuren können nun mal nicht auf der Burg gewohnt haben. Stoker nahm sich für seinen Roman den rumänischen Fürsten Vlad III. als Vorlage. Dessen Beiname war Drãculea – auf deutsch: „Der Sohn des Drachens“. Vlad soll besonders grausam gewesen sein, angeblich ließ er seine Feinde schon mal auf Pfählen hinrichten.

Hat denn nun wenigstens Vlad III. auf Burg Bran gewohnt? Wenn dann nur eine Nacht, und die in Gefangenschaft. Das berichten einige Quellen. Doch die meisten Experten, die sich mit der Geschichte von Burg Bran auskennen, glauben, dass der grausame Fürst das Gemäuer nie betreten hat.

Den rund 560.000 Touristen, die jedes Jahr auf die Burg pilgern, scheint das egal zu sein. Unter dem rumänischen Staatspräsidenten Nicolae Ceausescu wurde Bran zum Touristenziel umfunktioniert. Denn die Burg passt mit ihren Türmen, verwinkelten Räumen und ihrer Lage in schwindelnder Höhe perfekt auf die Beschreibung von Bram Stoker. Der Autor hat übrigens Rumänien nie besucht, er kupferte die Szenerie der Gruselburg aus einem Bericht ab, den er daheim in Großbritannien las.

Wenn also der unechte Vampir-Grusel für 100 Millionen etwas teuer kommt: Über Historie kann man sich als neuer Burgherr aber trotzdem freuen. Das Anwesen diente über die Jahrhunderte ungarischen Königen, transsylvanischen Fürsten und den Häusern Sachsen-Coburg sowie Hohenzollern als Teilzeit-Domizil. 2009 ließ Dominic von Habsburg die Burg renovieren - das Schloss wurde zum Museum. Jetzt will der Erzherzog die Immobilie loswerden. Bis für den neuen Schlossherrn der Kaufpreis durch Eintrittsgelder wieder drin ist, dürfte allerdings eine Weile vergehen. Aber was ist schon Zeit, wenn so eine Legende an den Mauern klebt...

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