Dorf Brienz rutscht so wenig wie seit 15 Jahren nicht mehr

Der Schuttstrom in Brienz hat sich deutlich verlangsamt. Trotzdem bleibt die Zukunft des evakuierten Dorfes ungewiss – viele Bewohner nehmen ein Umzugsangebot an.
dpa |
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Ein Entwässerungsstollen bringt Entspannung für Brienz. (Archivbild)
Ein Entwässerungsstollen bringt Entspannung für Brienz. (Archivbild) © Gian Ehrenzeller/KEYSTONE/dpa
Brienz

Am zweiten Weihnachtstag gibt es für die evakuierten Bewohner des Schweizer Bergdorfes Brienz gute Nachrichten: Der Schuttstrom, der das Dorf bedroht, hat sich verlangsamt, und das Dorf selbst rutscht so wenig wie seit 15 Jahren nicht mehr, wie die zuständige Gemeinde Albula mitteilt. Eine Rückkehr der einst rund 90 Einwohner steht allerdings nicht zur Debatte.

Die Region im Kanton Graubünden ist nach Angaben von Geologen seit Jahrhunderten in Bewegung. Auch das Dorf rutscht seit langem Richtung Tal. Heftige Niederschläge beschleunigen jeweils die Bewegung. Ein neuer Entwässerungsstollen gilt als großer Erfolg. Die Rutschmasse im Dorf wurde von unten angebohrt.

Viele wollen endgültig umziehen

Anfangs flossen bis zu 1500 Liter Wasser pro Minute in den Entwässerungsstollen ab. Inzwischen seien es rund 800 Liter. Das Dorf rutsche nur noch zwischen 10 und 25 Zentimetern pro Jahr, so wenig wie zuletzt etwa 2010. Auch oberhalb des Dorfes rutscht das Geröll nach mehreren Felsabbrüchen in diesem Jahr inzwischen langsamer.

Im Juni 2023 waren wenige Wochen nach der Räumung des Dorfes mehr als 1,2 Millionen Kubikmeter Fels abgerutscht. Der Schuttstrom kam aber wie durch ein Wunder wenige Meter hinter den letzten Häusern zum Stillstand. Viele Einwohner kehrten zurück, mussten aber vor gut einem Jahr erneut wegziehen, weil die Gefahr wieder wuchs.

Etwa ein Drittel der Einwohner hat nach Angaben der Gemeinde inzwischen Angebote zu einem definitiven Umzug in andere Dörfer angenommen. Sie werden dabei finanziell unterstützt.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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