Dioxin-Skandal und die Folgen: Die Spur der Eier-Mafia
Seit März 2010 hatten die Hersteller Hinweise auf Dioxin. Verdächtige Lieferungen nach Bayern sind unter dem zulässigen Grenzwert. Jetzt sind auch Schweinemäster betroffen.
Der Skandal um Dioxin in Hüherneiern weitet sich aus. Spätestens seit März 2010 hatte die Futterfett- Fima Harles und Jentsch Hinweise, dass ihr Futter Dioxin- belastet ist. Hunderttausende belastete Eier sind vermutlich schon verspeist.
Leichte Entwarnung gibt’s für Bayern. 22 000 verdächtige Eier, die im Freistaat beschlagnahmt wurden, liegen nach Labor-Untersuchungen unter dem zulässigen Dioxin- Grenzwert. Die Verbraucher halten sich bei Eiern zunehmend zurück.
Ein privates Labor hatte im März bei der Firma Dioxin nachgewiesen. Die Behörden erfuhren davon nichts. „Kriminell“, sagt Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU). Die Firma wollte sich wegen laufender Ermittlungen nicht äußern.
Noch immer unklar ist, wie das Dioxin - es wird vom Körper nicht abgebaut, lagert sich im Fett ab und kann Krebs auslösen – in das Tierfutter gelangt ist. Harles und Jentsch stellt auch Industriefette her. Sie verarbeitet Friteusenfett. Das Dioxin stammt von Abfallprodukten aus der Biodiesel- Produktion. Rund 150 000 Tonnen verseuchtes Futter ist in Umlauf gekommen und hat so Millionen Eier verseucht. Verdächtige Eier sind bis nach Bayern und nachMünchen geraten. In welche betriebe wurde nicht bekannt. Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittel gab freitag nachmittag Entwarnung keine der Proben habemehr als 0,3 Picogramm Dioxin enthalten, Zulässig sind 3 Picogramm.
Viele Verbraucher lasssen Euer in den Regalen Liegen. Doppelt so stark wie in den Vorjahren, so die Bonner Markberichtsstelle, sei der Rückkang der Ei-Nachfrage im neuen Jahr.
Ministerin Aigner will am Montag Verbraucherschützer, Landwirtschaftsverbände und Hersteller-Vertreter treffen. Lebensmittelkontrollen sind Ländersache. Unterdessen wurde bekannt, dass im Futtermittel der berüchtigten Firma die Dioxin- Grenzwerte bis um das 77-fache überhöht waren.
Wütend sind vor allem die Bauern rund 4700 Betriebe sind von den Lieferungen betroffern, 95 davon In Niedersachsen. Dort haben auch Rinder- und Schweinezüchter Futter von dem umstrittenen Züchter geliefert bekommen.
Fast 4000 Scvhweimastbetriebe sind vorsorglich mit einem Handelsverbot belegt.
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