Die Zukunft heißt 3D: TV im totalen Tiefenrausch

Die dreidimensionale Fernseh-Technik erobert jetzt auch die Wohnzimmer. Wie die neuen Geräte funktionieren, was sie taugen
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Kanzlerin Merkel probiert bei der Cebit eine 3D-Shutterbrille aus
dpa Kanzlerin Merkel probiert bei der Cebit eine 3D-Shutterbrille aus

Die dreidimensionale Fernseh-Technik erobert jetzt auch die Wohnzimmer. Wie die neuen Geräte funktionieren, was sie taugen

MÜNCHEN Links ein rotes Glas, rechts ein grünes – so funktionierte bis vor kurzem das Anschauen von dreidimensionalen Filmen. Allerdings mehr schlecht als recht. Das wird jetzt ganz anders. Die 3D-Streifen „Avatar“ und „Alice im Wonderland“ gaben den Kinobesuchern einen Vorgeschmack auf die Stärken der neuen Technik. Jetzt soll sie auch Einzug in die Wohnzimmer halten.

Auf der Cebit in Hannover hatte es sich bereits abgezeichnet, jetzt ist es sicher: Fast alle großen Elektronikhersteller werden bis spätestens zum Sommer mit Geräten auf den Markt kommen, mit denen dreidimensionales Schauen möglich ist.

Bereits zur Fußball-WM ab dem 11. Juni, die zumindest teilweise in stereoskopischen Bildern ausgestrahlt wird, sollen erste Geräte in den Schaufenstern stehen. Zudem soll es von diesem Sportereignis weltweit in sieben Städten 3D-TV-Übertragungen mit Public Viewing geben. Die AZ beantwortet die wichtigsten Fragen:

Wie funktioniert die 3D-Technik? Am ausgreiftesten ist die so genannte Shuttertechnik. Bei ihr sendet der Fernseher in sehr rascher Abfolge mal ein Bild fürs linke Auge, mal ein Bild fürs rechte Auge. Die Shutterbrillen verfügen über LCD-Schirme, deren elektronische Steuerung sie im präzisen Wechsel mal auf transparent, mal auf undurchsichtig stellt.

Erscheint auf dem Bildschirm ein Bild für das linke Auge, macht die rechte Brillenseite zu und umgekehrt. Dass Gehirn baut diese wechselnden Signale – wie beim echten Sehen – zum einem räumlichen Bild zusammen. Nachteil: Die Shuttlebrillen sind relativ schwer, da sie eine eigene Stromversorgung benötigen.

Gibt es eine alternative Technik? Ja. Bei Kinofilmen wie zum Beispiel „Avatar“ werden abwechselnd zwei Filmperspektiven mit unterschiedlich polarisiertem Licht auf die Leinwand geworfen. Die Polarisationsbrille sorgt dann dafür, dass jedes Auge nur jeweils eine Perspektive aufnimmt.

Geht es auch ohne Brille? Ja. Hightech-Bildschirme erzeugen den dreidimensionalen Effekt, in dem sie zwei Bilder in unterschiedliche Richtungen abstrahlen. Das funktioniert aber nur richtig, wenn nur ein Zuschauer an einem ganz bestimmten Platz vor dem Fernseher sitzt und sich möglichst nicht bewegt. Und: Ein solcher Monitor kostet – noch – mehr als 10 000 Euro. Die Geräte finden derzeit bei Medizinern und Ingenieuren Anwendung.

Wann werden die ersten TV-Anstalten 3D-Sendungen ausstrahlen? Das steht noch in den Sternen. Derzeit braucht man zum 3D-TV-Gerät auf jeden Fall auch einen kompatiblen, 3D-fähigen Blu-ray-Player. Doch Vorsicht: Viele der heute auf dem Markt angebotenen, angeblich dreidimensionalen Filme sind von eher veralteter Technik.

Wie schaut’s mit der 3D-Technik bei PC/Notebooks und Computerspielen aus? Am PC oder Notebook lässt sich der dreidimensionale Effekt schon jetzt erzeugen. Voraussetzung ist, dass der Monitor eine Bildwiederholungsrate von 120 Hertz hat – sonst flimmert das Bild. Und es benötigt eine Shutterbrille sowie eine Software, die gewöhnliche zweidimensionale Bilder in stereoskopische Aufnahmen verwandelt. Mit dem gleichen Trick kann man auch Computerspielen eine dritte Dimension hinzufügen. Michael Heinrich

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