Die Zeugen beim „Porno-Ballett“

Am 6. April beginnt ein neuer Prozess um Silvio Berlusconi. Anklage diesmal: Sexmit einer Minderjährigen und Amtsmissbrauch. 78 Zeugen und 136 Gegenzeugen – was den Premier erwartet.
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 Am 6. April beginnt ein neuer Prozess um Silvio Berlusconi. Anklage diesmal: Sexmit einer Minderjährigen und Amtsmissbrauch. 78 Zeugen und 136 Gegenzeugen – was den Premier erwartet.

Rom - Ein Hollywoodstar, ein portugiesisches Fußball-Ass, Polizisten, Journalisten, Sängerinnen und 32 Showgirls, der Leibarzt und mehrere Politiker – 78 Zeugen sind es insgesamt, die am kommenden Mittwoch zugunsten Berlusconis aussagen sollen. Die Antwort der Staatsanwaltschaft: 136 Gegenzeugen, darunter etwa zehn neue Mädchen, die laut Ermittlungen Gäste der Bunga-Bunga-Parties gewesen sein sollen. Unter anderem sind für den 6. April George Clooney und Cristiano Ronaldo, Fußballstar von Real Madrid, geladen. Berlusconis Anwälte begründeten den Schritt mit Aussagen der damals 17-jährigen Marokkanerin Karima el-Mahroug (Ruby), die der Staatsmann für Sex bezahlt haben soll.

Clooney besitzt ein Haus am Comer See in Norditalien, nicht weit von Berlusconis Villa in Arcore. Den Aussagen Rubys nachwar der US-Schauspieler zusammen mit seiner italienischen Lebensgefährtin Elisabetta Canalis bei einer von Berlusconis Partys dabei. Canalis sagte dazu nur, weder sie noch Clooney hätten jemals an einer der berüchtigten Partys teilgenommen. Clooney: „Ich habe Berlusconi nur einmal getroffen, als ich wegen Spenden für Darfur unterwegs war.“ Auch dem Fußballstar Ronaldo will Ruby Rubacuori („Herzensdiebin“) nach eigenen Aussagen schon einmal begegnet sein.

Die Marokkanerin hatte vor der Staatsanwaltschaft berichtet, dass ihr Ronaldo in Mailand Geld für Sex angeboten habe. Der Fußballer hatte diese Behauptung dementiert – er habe die Frau nie getroffen. Dies soll Ronaldo am Mittwoch vor Gericht bestätigen. Und auf der Zeugenliste stehen weitere prominente Namen: Landwirtschaftsminister Giancarlo Galan, Außenminister Franco Frattini, Gleichstellungsministerin Mara Carafagna und Bildungsministerin Maria Stella Gelmini sind nur einige davon. Auch Ruby selber wurde zur Entlastung Berlusconis vorgeladen, da sie stets bestritten hatte, Sex mit dem Ministerpräsidenten gehabt zu haben.

Bilder von dem „Porno-Ballett“ am kommenden Mittwoch – wie eine italienische Tageszeitung den Rubygate- Prozess nannte – wird es allerdings nicht geben. Sämtliche Medien sind entgegen anfänglichen Abmachungen von dem Prozess ausgeschlossen. Auch der staatliche Fernsehsender Rai muss vor der Tür des Mailänder Gerichts bleiben.

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