Die Verschütteten in Chile: Mittwoch geht’s aufwärts

Jubel und Freude in Chile: Der Durchbruch zu den verschütteten Bergleuten ist geschafft. Jetzt kann die schwierige Bergung beginnen. Wie läuft die Rettung ab? Wer sieht zuerst Tageslicht?
von  Abendzeitung
Seit mehr als zwei Monaten sind die Bergleute verschüttet
Seit mehr als zwei Monaten sind die Bergleute verschüttet © dpa

SANTIAGO DE CHILE - Jubel und Freude in Chile: Der Durchbruch zu den verschütteten Bergleuten ist geschafft. Jetzt kann die schwierige Bergung beginnen. Wie läuft die Rettung ab? Wer sieht zuerst Tageslicht?

Jetzt können sie schon die Stunden zählen: Voraussichtlich am Mittwoch können die in einer chilenischen Mine verschütteten 33 Bergleute an die Oberfläche geholt werden. Die Nachricht versetzte vor allem die in der Nähe des Bohrlochs seit mehr als zwei Monaten ausharrenden Angehörigen, aber auch die ganze Nation in einen Freudentaumel.

In der Nacht zum Samstag hatte sich die Bohrung mit den Namen „Plan B“ durch die letzten 39 von fast 700 Metern Gestein gefressen. Sie erreichte einen Werkstattraum, zu dem die Kumpel Zugang haben. Sie filmten den Durchbruch.

Bergbauminister Laurence Golborne erklärte nach einer Inspektion des Rettungsschachts per Videokamera, die Wände seien stabil genug für die Rettungskapsel. Der Tunnel „ist in einem sehr guten Zustand und muss nicht vollständig verkleidet werden“. Nur die ersten knapp 100 Meter des Schachts müssten mit Stahlrohren eingefasst werden. Mit dieser Arbeit werde umgehend begonnen, sagte Golborne.

Wie läuft die Bergung ab?

   Zunächst fahren zwei Mitglieder des Rettungsteams in die Mine hinab. Sie sollen die Kumpel für die bevorstehende Auffahrt instruieren. Es stehen mehrere speziell für die Aktion gebaute Rettungsbomben vom Typ „Phönix“ bereit, um die Minenarbeiter nach oben zu befördern. Die High-Tech-Körbe bieten im Inneren knapp Platz für eine Person. Pro Auffahrt werden bis zu 60 Minuten eingeplant.

Wer wird zuerst ans Tageslicht geholt?

   Es wurden drei Gruppen gebildet. Zuerst sind die Kumpel an der Reihe, die für die Auffahrt am besten geeignet sind. Sie haben kein Übergewicht und werden als besonnen und ruhig genug eingeschätzt, um sich bei etwaigen Komplikationen richtig zu verhalten. Der zweiten Gruppe gehören Männer an, die gesundheitliche Probleme haben oder größer und schwerer als die anderen sind. Die kräftigsten kommen zuletzt – sie sollen ihren Kollegen bis zum Schluss beim Aufstieg helfen.

Was passiert nach der Ankunft?

Die Befreiten treffen erst einen Familienangehörigen und später dann insgesamt drei. Die Minenarbeiter tragen rund 400 US-Dollar teure Spezialsonnenbrillen, um sich nach zwei Monaten Dunkelheit gegen das grelle Tageslicht zu schützen. Nach einem medizinischen Check auf dem Minengelände werden sie mit dem Hubschrauber ins Hospital der Stadt Copiapó geflogen.

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