Die Millionen-Schäden der Hobbits
Die Hobbits und ihre Verbündeten haben bei ihren Abenteuern in „Smaugs Einöde“ einen virtuellen Schaden in Millionenhöhe angerichtet. Die Allianz Versicherung hat ihn ausgerechnet
MÜNCHEN Millionen von Deutschen haben in den vergangenen Monaten den Film „Der Hobbit – Smaugs Einöde“ gesehen, den zweiten Teil der Hobbit-Trilogie von Regisseur Peter Jackson. Zwei Zuschauer waren in den Vorstellungen auf eine ungewöhnliche Art aufmerksam: Nils Möckelmann und Andreas Hufgard von der Allianz Versicherung. Die beiden Schadensregulierer haben – mit Taschenrechner ausgestattet – einmal unter die Lupe genommen, wie hoch die Schäden, die beim Kampf gegen dem bösen Drachen Smaug angerichtet wurden, gewesen sind. Und da kam einiges zusammen.
In dem Film sollen der Hobbit Bilbo, die Zwerge mit ihrem Anführer Thorin Eichenschild und der Zauberer Gandalf den Drachen Smaug besiegen und den von Smaug gestohlenen Schatz zurückgewinnen. Blutige Schlachten, großflähige Zerstörungen und Schiffbrüche in Mittelerde sind in der Geschichte von J. R. R. Tolkien an der Tagesordnung. Möckelmann und Hufgard haben ausgerechnet, was eine Versicherung hätte erstatten müssen, wenn Bilbo, Thorin, Gandalf und Co. haftpflichtversichert gewesen wären. Allein die Sachschäden beziffern sich auf rund 12 Millionejn Euro, die der personenschäden auf rund 25000 Euro.
Die Schadensfälle im Einzelnen:
Zerstörung von zwei Wachtürmen und mehreren Gebäuden beim Feuerangriff eines Drachens: Entsorgung von Steinmauerwerk, Wiederaufbau von Stein- und Holzgebäuden sowie die Erstattung von Hausrat schlagen mit überschlägig 3 Millionen Euro zu Buch.
Schwere Brandschäden an einem riesigen Flaschenzug und zwei Förderbändern mit rund 40 Metallkisten in der Festung und dem Bergwerk Erebor: Dafür würde die Allianz rund neun Millionen Euro erstatten. Inneneinrichtung und Teile des Gebäudes von Herrn Bard: Der Überfall der Orks auf das Haus von Herrn Bard in Seestadt kann laut Andreas Hufgard als ersatzpflichtiger Vandalismus Schaden nach bedingungsgemäßen Einbruch in das Gebäude aufgenommen werden. Dafür gibt’s dann 12000 Euro.
Lediglich aus Kulanzgründen erstattet wurde ein bei der Flucht durch Wildwasser zerstörtes Weinfass im Wert von 2699 Euro.
Gar keine Erstattung bekommt Thorin Eichenschild dagegen für 20 Kilo über Bord gegangenen frischen Fisch. Der Grund für die Ablehnung der Kostenerstattung: Es handelte sich um Hehlerware.
Die wesentlich geringere Summe, die für „Personen“schäden erstattet worden wäre, begründet Nils Möckelmann so: „Wir haben darauf hinzuweisen, dass die Verletzungen und Tötungen offensichtlich vorsätzlich durchgeführt wurden und bei Vorsatztaten bedingungsgemäß kein Versicherungsschutz besteht. Nach eingehender Aufklärung der Sachverhalte konnten wir aber feststellen, dass sämtliche Verletzungs- und Tötungshandlungen der Reisegruppe ausschließlich aus Notwehr geschahen und daher nicht rechtswidrig waren. Zwei Beispiele laut Möckelmann:
Bilbo, Thorin und die anderen Zwerge töten insgesamt zehn Riesenspinnen und arbeiten ohne Auftrag, aber im Interesse des Waldelben Thranduil. Da auch nicht bekannt ist, dass es für Wildbret von Riesenspinnen einen Markt gibt, ist hier kein bezifferbarer Schaden entstanden.
Insgesamt kommen 70 Orks ums Leben. Meist werden die im Kampf gefallenen Orks einfach liegen gelassen oder es kommt zu Massenverbrennungen. Daher ist es unwahrscheinlich, dass erhöhte Beerdigungskosten angemeldet werden. Pro Ork kalkulieren wir mit pauschal 100 Euro also insgesamt 7000 Euro. Von Ork-Witwen oder Ork-Waisen ist nichts bekannt, so dass wir nicht mit Unterhaltsansprüchen rechnen.
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