Dezembersturm "Friedhelm" blieb friedlich

Bei Windgeschwindigkeiten von gut 100 Kilometern in der Stunde richtete das Sturmtief in der Nacht zum Freitag geringe Schäden an.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Sturmtief "Friedhelm" ist nicht so stürmisch übers Land gefegt wie erwartet: Bei Windgeschwindigkeiten von gut 100 Kilometern in der Stunde richtete das Sturmtief in der Nacht zum Freitag geringe Schäden an.

Berlin/Hamburg - Verletzt wurde nach Angaben der Polizei niemand. Auch nach dem ersten Dezembersturm soll es zunächst windig und nasskalt bleiben.

Im Norden wurde der Zugverkehr behindert, weil am Rand von Bremen ein Baum auf die Bahnstrecke zwischen Burg und Vegesack stürzte. Die Oberleitung wurde beschädigt, so dass die Bahn Busse einsetzen musste. In Flensburg erfasste eine Sturmböe am Freitagmorgen eine Birke und kippte sie auf vier parkende Autos. Auch in der Nähe von Kassel stürzte ein Baum um und beschädigte drei geparkte Wagen. Im hessischen Schwalm-Eder-Kreis riss der Sturm einen Telefonmast um. Ein Autofahrer fuhr gegen den Mast, der Schaden war gering. An der Nordsee wurden Bäume umgeknickt und Baustellenschilder umgeworfen.

In St. Peter-Ording an der Nordseeküste erreichten die Böen Spitzengeschwindigkeiten von 108 Kilometern in der Stunde. Die höchsten Windgeschwindigkeiten wurden in der Nacht auf dem Brocken gemessen: Dort stürmte es nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) mit bis zu 166 Stundenkilometern. In Mönchengladbach wurden am Regionalflughafen 100 Kilometer in der Stunde gemessen. Mancherorts regnete es auch stark, so etwa im westlichen Sauerland und im Bergischen Land.

Durch "Friedhelm" wurde auch Deutschlands einzige Hochseeinsel Helgoland vom Festland abgeschnitten. Die Schiffe der Reederei Cassen Eils in Cuxhaven verkehrten erst am Sonntag wieder, sagte eine Sprecherin. Auch im Wattenmeer wurde der Fährverkehr von und zu den Inseln und Halligen am Freitag größtenteils eingestellt. Die Molen standen unter Wasser, so dass weder Autos noch Fußgänger an Bord der Schiffe konnten. So blieben die Inselfähren der Wyker Dampfschiffs-Reederei und der Neuen Pellwormer-Dampfschifffahrtsgesellschaft bis zum Abend im Hafen, ebenso die Fähren zwischen Sylt und der dänischen Insel Rømø.

Die nordfriesischen Halligen meldeten Landunter. Nur die erhöhten Warften mit den Wohnhäusern ragten noch aus dem Wasser. "Die ganze Nacht sei extrem windig gewesen", sagte der Bürgermeister der Hallig Hooge, Matthias Piepgras.

Zwischen zwei und drei Uhr flaute der Wind ab, nachdem die Front des Tiefdruckgebiets über die Küste hinweggezogen war und Richtung Skandinavien weiterzog. Allerdings warnte der DWD weiter vor orkanartigen Böen bis Windstärke 11. Am dritten Adventswochenende soll es außerdem immer wieder regnen oder schneien.

Heftiger als in Deutschland schlug der Sturm in Schottland zu. Nach einem Tag und einer Nacht mit heftigen Sturmböen waren am Freitagmorgen noch mehr als 50 000 Haushalte ohne Strom, teilte die schottische Regionalregierung mit. An vielen Orten waren Bäume und Strommasten umgekippt. Brücken, Häuser und Autos wurden beschädigt.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.