Deutschland und die Welt warten auf 2026

Feuerwerk, Partys und Sicherheitsdebatten: Wie Deutschland und andere Länder den Jahreswechsel 2025/2026 begehen – und warum nicht überall ausgelassen gefeiert werden kann.
von  dpa
In vielen Ländern der Welt bereiten sich die Menschen auf den Jahreswechsel vor.
In vielen Ländern der Welt bereiten sich die Menschen auf den Jahreswechsel vor. © Bernd Wüstneck/dpa

2025 neigt sich dem Ende entgegen, weltweit warten Milliarden Menschen auf das neue Jahr 2026: 26 Stunden dauert es zwischen 11.00 Uhr MEZ am 31. Dezember und 13.00 Uhr MEZ am 1. Januar, bis der ganze Globus ins neue Jahr gerutscht ist. Um Mitternacht dürften vielerorts Feuerwerk und Lichtershows den Nachthimmel erleuchten. Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst bereiten sich auf viele Einsätze vor.

Vor allem in Städten wird es in vielen Teilen der Welt größere Feiern unter freiem Himmel geben. In Deutschland dürften diesmal größere Partys rund um das Brandenburger Tor in Berlin, am Hamburger Hafen und in München steigen. Zehntausende Menschen werden jeweils erwartet. Feiernde sollten sich dabei warm anziehen, in einigen Regionen sollte auch der Regenschirm nicht fehlen. Stürmisch könnte es laut Deutschem Wetterdienst im Norden werden.

Wo beginnt 2026 als Erstes?

Schon 13 Stunden vor Deutschland feiert ein Atoll in der Südsee den Jahreswechsel: Um 11.00 Uhr deutscher Zeit läuten die rund 7.300 Einwohner von Kiritimati, das zur Inselrepublik Kiribati gehört, 2026 ein. 15 Minuten später geht es weiter auf den zu Neuseeland gehörenden Chatham Islands, bevor um 12.00 Uhr deutscher Zeit Neuseeland selbst ins neue Jahr startet.

Zwei Stunden später sind dann alle Augen auf Sydney gerichtet. In der australischen Metropole an der Ostküste wollen die Menschen trotz des Terroranschlags am Bondi Beach vor zwei Wochen mit einem gigantischen Feuerwerk das neue Jahr begrüßen. Davor wird aber der 15 Terroropfer gedacht: Die Harbour Bridge soll - ganz in weißes Licht gehüllt - ein Wort in die Welt senden: "Peace" (Frieden). 

Amerikanisch-Samoa wird zwölf Stunden nach Deutschland der letzte bewohnte Ort sein, der 2026 einläutet.

Polizei sorgt mit Tausenden Einsatzkräften für Sicherheit

In Deutschland dürfte die Stimmung vor allem in Städten abermals geprägt sein von Partystimmung und der Angst vor Gewalt. In den Vorjahren kam es rund um den Jahreswechsel immer wieder zu Böller-Angriffen auf Polizisten oder Rettungskräften. Allein in Berlin sollen 4.300 Polizisten für Sicherheit sorgen, das sind 3.300 mehr als in normalen Nächten. Die Feuerwehr bietet 1.600 Einsatzkräfte auf, dreimal so viel wie sonst. In Nordrhein-Westfalen sollen 7.600 Polizisten im Einsatz sein - 200 mehr als im Vorjahr.

Politiker und Verbände riefen zu einem friedlichen Jahreswechsel auf. Silvester sei "kein Freibrief für Gewalt und Zerstörungswut", warnte zum Beispiel NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Montag. Der Chef der Gewerkschaft der Polizei, Jochen Kopelke sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Einsätze zu Silvester seien "sehr gefährlich und teilweise unvorhersehbar".

Debatte über Böllerverbot

Vor dem Jahreswechsel flammte erneut die Diskussion über ein Böllerverbot auf - wie schon in den Vorjahren. Ärztevertreter, Polizisten, das Deutsche Kinderhilfswerk, Umwelt- und Tierschützer sowie weitere Organisationen fordern ein generelles Anwendungsverbot für Böller und Raketen. 

Immer wieder verletzen sich Menschen beim Umgang mit Pyrotechnik schwer - teils sogar tödlich. Leichtsinn mit Feuerwerk kostete in der vergangenen Silvesternacht in Deutschland fünf Männer das Leben. Zahlreiche Menschen erlitten teils schwere Verletzungen. Besonders verheerende Wirkung hatten selbstgebaute Sprengsätze und illegale Kugelbomben.

Das Abbrennen von Feuerwerk ist grundsätzlich nur an Silvester und Neujahr erlaubt. In vielen Städten gilt zusätzlich die zeitliche Einschränkung, dass an Silvester erst ab 18.00 Uhr bis zum Neujahrsmorgen um 07.00 Uhr geböllert werden darf. Laut Sprengstoffgesetz ist das Abbrennen von Feuerwerk in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen sowie besonders brandempfindlichen Gebäuden generell verboten.

Die Niederländer bereiten sich indes auf die letzte Silvesternacht mit Böllern vor. Ab dem Jahreswechsel 2026/2027 soll nach einem Parlamentsbeschluss ein Böllerverbot gelten. Feuerwehr, Krankenhäuser und Polizei befürchten eine besonders harte Nacht. Der Verkauf von Feuerwerk ist drastisch gestiegen. 

ZDF überträgt Party diesmal nicht aus Berlin

Anders als in den Vorjahren kommt die ZDF-Silvestershow mit Andrea Kiewel und Johannes B. Kerner diesmal aus der Hafencity in Hamburg und nicht vom Brandenburger Tor in Berlin. Dort steigt eine vom Land Berlin neu konzipierte Feier mit 25.000 Besuchern, DJs und Feuerwerk. In der Nähe auf der Straße des 17. Juni findet zudem eine als Demonstration angemeldete Rave-Party statt. Die Veranstalter rechnen mit bis zu 16.000 Menschen.

Und wer den letzten Abend des Jahres vor dem Fernseher verbringen will: Die ARD-Sendung "Silvester-Schlagerbooom" wird aus dem BMW Park in München gesendet. Gastgeber ist Florian Silbereisen. In der Münchner Innenstadt soll es zudem in diesem Jahr eine Silvestermeile geben.

Feiern sind getrübt

Nicht überall wird ausgelassen gefeiert: Den Jahreswechsel verbinden viele Ukrainer mit dem Wunsch, dass endlich Frieden einkehren möge in ihrem Land. Die Silvesterfeierlichkeiten sind auch in diesem Jahr wegen des von Russlands Präsident Wladimir Putin im Februar 2022 befohlenen Kriegs stark eingeschränkt. So ist das Abbrennen von Feuerwerken landesweit verboten, um keinen Luftalarm auszulösen.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.