Deutsche Schilder in Südtirol sorgen für Ärger

In Italiens Norden sorgt einsprachige Beschilderung für Zoff. Der italienische Alpenverein CAI warnt: Ohne Italienisch verlaufen sich Wanderer – und das kann in den Bergen gefährlich werden.
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In Südtirol gibt es drei Amtssprachen: Deutsch, Italienisch und Ladinisch. (Symbolbild)
In Südtirol gibt es drei Amtssprachen: Deutsch, Italienisch und Ladinisch. (Symbolbild) © Bernhard Krieger/dpa-tmn/dpa
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Bozen

Für deutsche Wanderer fühlt sich Südtirol oft an wie ein Stück Heimat: Gipfelnamen klingen vertraut, man kann etwa an der "Regensburger Hütte" eine Pause einlegen, auch Wegweiser sind in der Muttersprache. Dabei ist man längst in Italien – und genau hier entzündet sich ein alter Konflikt neu. Immer häufiger seien Schilder in den Bergen nur noch auf Deutsch beschriftet, kritisiert der Präsident des italienischen Alpenvereins CAI Alto Adige, Carlo Zanella, in der Lokalzeitung "Corriere dell'Alto Adige".

Er habe italienische Touristen getroffen, die sich verlaufen hatten, weil sie zum Monte Luco wollten; auf den Wegweisern stand jedoch nur der deutsche Name "Laugenspitze". Das kann in den Bergen gefährlich sein, sagte Zanella. Weitere Problemzonen seien etwa das Pustertal oder Ritten, wo es trotz vieler italienischer Besucher laut Zanella keine zweisprachige Beschilderung gebe.

Keine Schilder nur für Deutsche

Südtirol gehört seit 1919 zu Italien, war zuvor Teil der Habsburgermonarchie. Die Region hat drei Amtssprachen: Deutsch, Italienisch und Ladinisch. Laut Autonomiestatut sind zweisprachige Ortsbezeichnungen Pflicht, in ladinischen Gebieten dreisprachige. In 80 Prozent der Fälle werde dies eingehalten, so Zanella – doch in manchen Gebieten nicht. "Wir sollten keine Schilder aufstellen, wenn wir meinen, sie seien nur für Deutsche", so Zanella.

Zanella betonte, er kämpfe seit Jahren für eine "faire, aber vernünftige Ortsnamensgebung". Er sei nicht für vollständige Übersetzung jedes abgelegenen Ortes, aber vor allem in den Bergen müssten Schilder zu touristischen Zwecken angebracht werden. 

Debatte um Schutzhütten

Bereits im Juni hatte der Alpenverein Südtirol (AVS) für Diskussionen gesorgt. Im Vereinsmagazin "Berge erleben" regte die AVS-Vizepräsidentin Ingrid Beikircher an, Schutzhütten künftig nach Standort oder Hausberg zu benennen. Namen wie "Kasseler Hütte", "Regensburger Hütte" oder auch "Rifugio Papa Pio XI" hätten keinen Bezug zur Region. Ziel sei nicht die Verdrängung deutscher Namen, sondern eine nachvollziehbare, zweisprachige Benennung.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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