Der Vorhang fällt

Peter Alexander: Der große Künstler wird kommenden Samstag auf dem Zentralfriedhof in Wien aufgebahrt – damit sich seine Fans verabschieden können    
B. Oßberger |
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Der große Künstler wird kommenden Samstag auf dem Zentralfriedhof in Wien aufgebahrt – damit sich seine Fans verabschieden können.

Wien - Es ist ein Abschied für sein Publikum, für seine Fans und seine Freunde. Kommenden Samstag wird Peter Alexander in einer Halle auf dem Wiener Zentralfriedhof aufgebahrt. Von 9 bis 16 Uhr. So gibt die Familie genau eine Woche nach dem Tod des Entertainers allen die Gelegenheit, ihm die letzte Ehre zu erweisen.

Ein öffentlicher Abschied, den Fans zuliebe, und einer, der wohl ganz im Sinne Peter Alexanders ist. War er doch ein Künstler, der sein Publikum liebte – und der genau wusste, was er den Menschen, die ihn als Künstler verehrten, zu verdanken hatte. Peter Alexander hat, so ist aus dem Umfeld der Familie zu hören, seine Beerdigung genau geplant. Er verfügte, dass seine Bestattung selbst unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden solle, und nur im engsten Familienkreis.

Beerdigt wird er auf dem Friedhof im Wiener Stadtteil Grinzing. Dort liegt das schlichte Familiengrab, in dem schon Alexanders Ehefrau Hilde und Tochter Susanne beigesetzt wurden. Den genauen Zeitpunkt der Beerdigung will die Familie geheimhalten. Charmant, fröhlich und ein großer Künstler – so werden Millionen von Fans Peter Alexander in Erinnerung behalten. Auch wenn er selbst in seinen letzten Lebensjahren den Kontakt zur Außenwelt nahezu vollständig abgebrochen hat.

Er hatte Abschied genommen von der Welt, die ihm seit dem Tod von Ehefrau Hilde 2003 und Tochter Susanne 2009 nicht mehr lebenswert schien. Der Konzertpianist Rudolf Buchbinder und seine Frau Agnes gehörten zu den wenigen Menschen, denen er noch Einlass in seine Grinzinger Villa gewährte. Auch am Freitag, einen Tag vor seinem Tod, waren sie bei ihm. „Peter hatte uns gebeten, zu ihm zu kommen, weil es ihm nicht gut ging“, so Agnes Buchbinder in der „Bild“. „Ich hatte dabei das Gefühl, er würde sich von uns verabschieden wollen.“ Der Entertainer war ein Einsiedler geworden, dessen Leben bestimmt wurde von der Trauer.

Täglich ging er zum Familiengrab auf dem Grinzinger Friedhof, verharrte dort stundenlang. Doch selbst diese Besuche waren in den letzten Monaten seltener geworden. „Ich habe den schleichenden Prozess seiner Vereinsamung über die Jahre miterlebt“, sagte Wolfgang Rademann der AZ. 25 Jahre haben der TV-Produzent und der Entertainer zusammengearbeitet. Regelmäßig besuchte Rademann seinen Freund in Wien. „Zunächst freute er sich noch auf sein Essen, auf Saftgulasch und Rotwein, auf Sport im Fernsehen, auf sein Klavierspiel“, sagt Rademann. „Aber in den letzten Monaten nahm seine Freude am Leben immer mehr ab. Er sagte: ,Die zwei da oben, die warten schon auf mich.’“ Gemeint waren Hilde und Susanne. 

 

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