Der neue Personalausweis: Die Chipkarte für alle
Minister de Maizière trommelt für den neuen elektronischen Personalausweis. Ein winziger Chip, der Grenzbeamte entzückt und Datenschützern Sorgenfalten auf die Stirn treibt. Ab November wird der elektronische Personalausweis eingeführt.
BERLIN Er soll die Identifizierung der Bürger durch Polizei und Behörden erleichtern und das Shoppen im Internet sicherer machen. Am Donnerstag warb Bundesinnenminister Thomas de Maizière für ihn.
Der Ausweis sei eigentlich „ein kleiner Computer, der viel kann“, versprach der Minister. Auf dem Kreditkarten-großen Dokument sind die persönlichen Daten und das Foto gespeichert sind. Zusammen mit einer Pin-Nummer soll damit auch eine Identifizierung im Internet – etwa beim Online-Shopping oder Online-Banking – möglich werden. Dazu sind allerdings ein Kartenlesegerät und eine Software nötig. Freiwillig können auch Fingerabdrücke auf dem Chip gespeichert werden. Nur bestimmte staatlichen Stellen sollen die Informationen auslesen können.
Kritiker wie Cornelia Tausch, Datenschutz-Expertin des Bundesverbands der Verbraucherzentralen, äußern Bedenken. Riesige Datenmengen, die am Ende doch nicht zu 100 Prozent gesichert werden könnten – der neue Ausweis berge Risiken, heißt es. Die meisten Bürger dürften sich eher über die Kosten für die digitale Aufrüstung ärgern: Statt bisher acht Euro kostet der digital aufgerüstete Ausweis 28,80 Euro. sun
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