Der Ehe-Tod im Internet
NEW YORK - Online Netzwerke werden immer häufiger zu Beziehungskillern. In den USA wird bereits jede fünfte Ehe geschieden, weil der Partner sich zu einem Online-Seitensprung entschließt.
Die intensive Nutzung von Facebook und anderen Plattformen für den Online-Austausch können zur Belastungsprobe für die Beziehung werden: Jede fünfte Ehe in den USA scheitert wegen einer Online-Affäre. Das bestätigte der New Yorker Scheidungsanwalt Allan Mantel der Nachrichtenagentur dpa am Freitag. Mantel ist Präsident der American Academy of Matrimonial Lawyers im US-Staat New York.
„Google, Facebook, MySpace und Twitter machen es leichter, einem Partner untreues Verhalten nachzuweisen“, sagte der Anwalt. „Die Scheidungsrate selbst hat sich durch sie nicht wesentlich verändert. Untreue gab es schon immer“. Nach Mantels Angaben wird weiterhin etwa jede zweite Ehe in den USA geschieden.
Die Organisation der Scheidungsanwälte (AAML) hatte kürzlich bei einer Umfrage in Erfahrung gebracht, dass ein Online-Seitensprung in 66 Prozent der Fälle bei Facebook nachgewiesen wurde. 15 Prozent entfallen auf das Soziale Netzwerk MySpace, 5 Prozent auf Twitter und der Rest auf sonstige Portale.
Selbst manche Promis fallen auf die Verlockung der Netzwerke herein, wie US-Medien über die Scheidungsklage von Eva Longoria berichten. Die Schauspielerin aus der populären Fernsehserie „Desperate Housewives“ hatte sich von ihrem Mann, dem Basketballspieler Tony Parker, getrennt, nachdem sie seine engen Facebook-Kontakte mit einer anderen Frau entdeckt hatte.
dpa