Der Alltag nach dem Amoklauf kehrt zurück

In Winnenden gehen die Jugendlichen der Albertville-Realschule wieder in den Unterricht – doch zunächst steht noch psychologische Betreuung auf dem Stundenplan
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Vor dem Schauplatz des Amoklaufs, der Realschule in Winnenden, haben örtlliche Politiker Kränze aufgestellt. Anschließend fassten sie sich an den Händen.
dpa Vor dem Schauplatz des Amoklaufs, der Realschule in Winnenden, haben örtlliche Politiker Kränze aufgestellt. Anschließend fassten sie sich an den Händen.

In Winnenden gehen die Jugendlichen der Albertville-Realschule wieder in den Unterricht – doch zunächst steht noch psychologische Betreuung auf dem Stundenplan

WINNENDEN Allmählich soll der Alltag wieder einkehren für die Schüler der Albertville-Realschule in Winnenden, aber nur ganz langsam: Seit gestern gilt für sie wieder die nach dem Amoklauf mit 15 Toten ausgesetzte Schulpflicht, allerdings sollen sie – weiterhin noch psychologisch betreut werden. An einem entsprechenden freiwilligen Unterricht hatten sich rund 90 Prozent aller Schüler beteiligt.

Die Betreeung erfolgt noch bis Mitte der Woche in Gemeindehallen in Winnenden und Umgebung. Danach werden die 580 Schüler auf Haupt- und Realschulen sowie auf Gymnasien verteilt.

Für den Mittwoch ist zunächst ein „Klassentag“ vorgesehen, an dem die Realschüler Klassenfahrten zu verschiedenen Zielen unternehmen. Es handle sich um seit langem geplante Ausflüge, so das Schulamt.

Die Lehrer werden in den kommenden Wochen im Unterricht von weiteren Pädagogen unterstützt. Dazu sicherte das Kultusministerium 13 zusätzliche Lehrerstellen zu. Die Lehrkräfte werden von anderen Schulen nach Winnenden abgeordnet und sollen ihre Kollegen dadurch entlasten, dass sie in nächster Zeit mit ihnen gemeinsam unterrichten.

Unterdessen haben sich sieben baden-württembergische Schulinitiativen zusammen getan und in einem Appell Konsequenzen im Bildungssystem gefordert. Das Schulsystem müsse grundlegend umgestaltet werden, weil wissenschaftlich nachgewiesen sei, dass Amokläufe häufig im Zusammenhang mit schulischer Ausgrenzung stünden.

Die Initiativen sprachen sich für ein Ende des gegliederten Schulsystems, kleinere Klassen, eine engere Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule und mehr Unterricht im kreativen, sozialen und sportlichen Bereich aus. Auch forderten sie, mehr Psychologen und Sozialarbeiter an den Schulen einzusetzen.

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