Das waren die Mogelpackungen des Jahres 2014

Weniger drin, aber gleicher Preis: Die Liste der Produktbeschwerden von Kunden ist lang. Mit welchen Waren Verbraucher unzufrieden sind und welche Konsequenzen ein Experte fordert
Otto Zellmer |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Beim „Leerdammer“ ist der Name wohl Programm.
VZ Hamburg 6 Beim „Leerdammer“ ist der Name wohl Programm.
Nur sieben Kekse stecken in der großen „Hafertaler“-Packung.
VZ Hamburg 6 Nur sieben Kekse stecken in der großen „Hafertaler“-Packung.
Nur noch 180 statt 210 Gramm gibt’s beim „Lion“.
VZ Hamburg 6 Nur noch 180 statt 210 Gramm gibt’s beim „Lion“.
Weniger drin als erwartet: Bei Iglo ist fast die halbe Packung leer.
VZ Hamburg 6 Weniger drin als erwartet: Bei Iglo ist fast die halbe Packung leer.
Oft Ziel von Beschwerden: Henkel...
dpa 6 Oft Ziel von Beschwerden: Henkel...
... und Nestlé
dpa 6 ... und Nestlé

Weniger drin, aber gleicher Preis: Die Liste der Produktbeschwerden von Kunden ist ellenlang. Mit welchen Waren Verbraucher unzufrieden sind und welche Konsequenzen ein Experte fordert

München - Vor acht Jahren sind’s noch 47 Stück gewesen, danach wurden es immer weniger: 44, 40, 37, 34 und nun 31. Fünfmal hat der Pampers-Hersteller Procter & Gamble seit 2007 die Zahl der Windeln pro Packung heruntergeschraubt. Doch der Packungspreis blieb gleich. Das lässt auch die Verbraucher nicht kalt. Sie wählten das Baby-Produkt zur „Mogelpackung des Jahres 2014“. Pampers erhielt 29,3 Prozent der abgegebenen Stimmen bei einem Internet-Voting, das von der Verbraucherzentrale Hamburg (VZ) initiiert worden war.

Hinter den Windeln rangiert die Käsemarke Leerdammer mit 23,5 Prozent der Stimmen – laut VZ wurde hier ebenfalls zum wiederholten Mal die Füllmenge reduziert. Die Hafertaler von Continental Bakeries als Luftpackung kommen in dem Ranking auf Platz drei (18,3 Prozent), der Schokoriegel Lion von Nestlé folgt als Vierter. Hier blieb der Preis gleich – die Füllmenge wurde aber gesenkt. Am wenigsten Stimmen 14,4 Prozent erhielt die Mittelmeerküche Toscana von Iglo. Hier ist zu viel Luft in der Packung.

500 Mogel-Produkte auf 94 Seiten

Armin Valet, Lebensmittelexperte bei der Verbraucherzentrale, sieht Handlungsbedarf vor allem bei den Regierungsverantwortlichen. „Die Politik muss ein Gesetz auf den Weg bringen, das solche Mogelpackungen verbietet“, sagt er der AZ. Sie sollen laut Valet grundsätzlich voll befüllt sein, nur in Ausnahmefällen soll ein Luftanteil von maximal 30 Prozent möglich sein. „Will ein Hersteller die Füllmenge seines Produktes verringern, so sollen die Packungsmaße mindestens um denselben Prozentsatz reduziert werden müssen“, fordert der Fachmann.

Zudem solle es im Internet eine Liste geben, wo Hersteller ihre Füllmengenreduzierungen anzeigen müssten, bevor sie im Handel eingeführt würden, sagt Valet. 4.000 Verbraucher nahmen an der Umfrage teil. Insgesamt umfasst die Mogelpackungsliste der VZ 94 Seiten mit mehr als 500 Produkten. Laut Valet kommen 95 Prozent der Produktbeschwerden von Kunden.

Auffällig: Vor allem die Hersteller Nestlé und Henkel sind oft vertreten.

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.