Das Sofa bleibt, Anne Will auch

Ein halbes Jahr ist es her, dass Anne Will im Ersten die Nachfolge von Sabine Christiansen angetreten hat. Die Kritiker verstummen nicht, doch ARD-Chefredakteur Thomas Baumann verteidigt die Talkerin.
von  Abendzeitung
Anne Will steht noch immer in der Kritik.
Anne Will steht noch immer in der Kritik. © dpa

Ein halbes Jahr ist es her, dass Anne Will im Ersten die Nachfolge von Sabine Christiansen angetreten hat. Die Kritiker verstummen nicht, doch ARD-Chefredakteur Thomas Baumann verteidigt die Talkerin.

BERLIN Die Erwartungen waren groß, entsprechend auch die Ernüchterung. Ein halbes Jahr ist es her, dass Anne Will im Ersten die Nachfolge von Sabine Christiansen angetreten hat und die Kritiker verstummen nicht. Im September 2007 startete Will mit mehr als fünf Millionen Zuschauern, ihren Tiefpunkt erreichte sie am 2. März mit 2,66 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 8,9 Prozent.

ARD-Chefredakteur Thomas Baumann verteidigt seine Polit-Talkerin. „Das war das einzige Mal, dass der Marktanteil einstellig war“, sagt Baumann. Schuld sei die Konkurrenz des ZDF gewesen: der Spielfilm über den Untergang der Gustloff, der geschickterweise bis 21.59 Uhr dauerte, also länger als bis zum Umschaltzeitpunkt 21.45 Uhr, an dem Will beginnt. „Damit hat man vielen Leuten den Einstieg in die Sendung verbaut.“

Die Redaktionsleiterin Cathrin Kahlweit hat bereits im Februar ihren Ausstieg angekündigt, im April übernimmt der RBB-Journalist Andreas Schneider. Dass Uneinigkeit über die Themenauswahl ein Grund für den Wechsel war, weist Thomas Baumann zurück. Die Themen hätten gestimmt. Man wolle Einspielfilme künftig etwas früher platzieren. Größere konzeptionelle Änderungen sind laut Baumann aber nicht vorgesehen. Die in die Kritik geratene Couch, auf der „Normalos“ fern der Runde interviewt werden, wird es weiter geben. „Viele Gäste, die auf der Couch sitzen und die Diskussion mit ihrer persönlichen Erfahrung bereichern, wollen gar nicht in die große Runde“, sagt Baumann. Will, die mit einem Durchschnitt von 3,96 Millionen Zuschauern auf dem Christiansen-Niveau der letzten Jahre liegt, erfüllt, so Baumann, „in jeder Hinsicht die Erwartungen“.

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