Das Hämmern im Hirn
Jeder kennt es, das Pochen im Schädel: Kopfschmerzen ist eine der weltweit häufigsten Krankheiten. Experten warnen: Immer mehr Kinder und Jugendliche sind betroffen. Die Gründe sind mehr Schulstress und Arbeit am Bildschirm.
Jeder kennt es, das Pochen im Schädel: Kopfschmerzen ist eine der weltweit häufigsten Krankheiten. In Deutschland leiden laut dem „Forum Schmerz“ mehr als die Hälfte unter wiederkehrenden Kopfschmerzen. Rund 10 Prozent haben Migräne, der größte Teil aber – fast 40 Prozent – hat immer wieder „Spannungskopfschmerzen.“ Die Experten gehen davon aus, dass Verspannungen von Hals und Nackenmuskulatur Auslöser für den Schmerz sind – sicher ist das aber nicht.
Gestiegen ist die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die regelmäßig Kopfschmerzen haben. Rund ein Drittel der Teenager ist betroffen. „Wir gehen davon aus, dass das mit mehr Schulstress und Bildschirmarbeit zu tun hat“, sagt Dietmar Krause vom Forum Schmerz des Deutschen Grünen Kreuzes zur AZ.
Kopfschmerztagebuch
Studien zeigen, dass Gymnasiasten häufiger Kopfschmerzen haben als Hauptschüler. Auch zeige die Verkürzung des Gymnasiums Auswirkungen. Bei regelmäßigen Kopfschmerzen empfehlen Ärzte, ein Kopfschmerztagebuch zu führen – das erleichtert die Diagnose. Wichtig ist, eine etwaige Migräne schnell zu erkennen – sie muss anders behandelt werden als andere Kopfschmerzen.
Ausdauersport und Entspannungsübungen
Lange unterschätzt wurde das Phänomen der Wetterfühligkeit. Heute weiß man: Föhn macht tatsächlich Kopfweh. In den kommenden Wochen werden auch viele den Herbst spüren. „Der schnelle Wechsel von warm zu kalt ist eine kritische Phase. Mehr als 20 Millionen Deutsche klagen dann über Kopfschmerzen“, sagt Krause. Ursache sind wahrscheinlich Regulationsprobleme der kleinen Hirngefäße.
Wechseln Temperatur, Luftdruck und Feuchtigkeit schnell, schaffen sie es nicht rasch genug, sich anzupassen. Hausmittel wie Wechselduschen oder Saunagänge können da helfen. Auch empfehlen Experten zur Vorbeugung Ausdauersport und Entspannungsübungen.
Tina Angerer
Von 5. bis 12. September beteiligen sich Apotheken an einer Kopfschmerzberatungswoche. Welche Münchner dabei sind, erfahren sie unter www.dgk.de oder 064 21 - 29 31 25
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