Das Frieren der Frauen

Männer sind nicht nur größer und kräftiger, sondern auch wärmer als Frauen – um bis zu 5 GradCelsius kann sich ihre Hauttemperatur unterscheiden    
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Eine kuschelige Mütze, ein warmer Schal – so schützt sich die Frau gegen die Kälte.
Martin Gerten, dpa Eine kuschelige Mütze, ein warmer Schal – so schützt sich die Frau gegen die Kälte.

Männer sind nicht nur größer und kräftiger, sondern auch wärmer als Frauen – um bis zu 5 GradCelsius kann sich ihre Hauttemperatur unterscheiden

 

München - Entgegen des klassischen Weibchen-Schemas frösteln Frauen nicht nur, damit Männer sie wärmen können. Vielmehr gibt es eine ganze Reihe biologischer Faktoren, die Frauen tatsächlich kälteempfindlicher machen und sie schneller frieren lassen als Männer:


 

Muskeln und Stoffwechsel Durch Bewegung erzeugen Muskeln einen Großteil der Körperwärme. Während der männliche Körper zu rund 40 Prozent aus Muskeln besteht, sind es bei Frauen nur 25 Prozent. Zudem kann der weibliche Körper hormonell bedingt nicht so große Depots an Vitaminen anlegen. Insbesondere im Winter wird aber VitaminE zur Wärmeproduktion benötigt. Deshalb können Frauen weniger Wärme herstellen.


 

Haut Die Oberhaut von Frauen ist 15 Prozent dünner als die von Männern. Bei Kälte ziehen sich ihre feinen Blutgefäße deshalb schneller zusammen, um so wenig Wärme wie möglich abzugeben. Dadurch empfinden die Frauen Kälte intensiver.


 

Fettverteilung Ihr höherer Körperfettanteil – 25 Prozent gegenüber 10 Prozent bei Männern – bringt Frauen meist kein Wärmeplus, ist das weibliche Fettgewebe doch ungleichmäßig und strategisch ungünstig auf Hüften, Busen, Po und Schenkel verteilt. Bei Männern hingegen setzt Fett vor allem an Bauch und Oberkörper an – und kann so die inneren Organe gut isolieren.


 

Körpervolumen und -oberfläche Frauen sind kleiner als Männer. Gemäß des geometrischen „Oberflächen-zu-Volumen-Verhältnisses“ haben kleine Körper eine vergleichsweise große Oberfläche – und strahlen mehr Wärme ab.


 

Fortpflanzung Um die Nachkommenschaft zu garantieren, ist es bei Frauen besonders wichtig, den Unterleib konstant warm zu halten: Eventuell muss ein Baby geschützt werden. Außerdem liegen in der Körpermitte die meisten lebenswichtigen Organe, die bei 37 Grad Celsius optimal arbeiten. Ab einer Außentemperatur von circa 15 Grad drosselt der weibliche Organismus deshalb die Durchblutung der Extremitäten. So wird die Wärme dem Unterleib zugeführt.

In unwichtigeren Körperteilen wie Nase, Ohren, Händen und Füßen hingegen kommt kaum mehr warmes Blut an. Sie kühlen noch mehr aus. Ist es richtig kalt, können die Zehen einer Frau auf 8Grad Celsius abkühlen.


 

Blutzirkulation Östrogen, das weibliche Geschlechtshormon, weitet die Gefäße – auch das dient einer eventuellen Schwangerschaft. Das erhöht die Durchblutung und macht Hände und Füße zunächst warm. Dadurch geht aber auch mehr Wärme verloren. Ein zumeist eher niedriger Blutdruck verschlechtert den weiblichen Wärmehaushalt zudem.

 

 

 

 

 

 

 

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