Costa-Kapitän Schettino: „Ich will mich hier zeigen“
Die ersten Voranhörungen zum Fall Costa Concordia laufen. Costa-Kapitän Francesco Schettino war der einzige von sechs Beschuldigten, der zum zweiten Tag der Voranhörungen erschien.
Rom/Grosseto – Der Unglückskapitän der Costa Concordia, Francesco Schettino, ist als einziger von sechs Beschuldigten auch am Mittwoch zum zweiten Voranhörungstermin in Grosseto erschienen. „Ich will mich hier zeigen“, erklärte der Süditaliener seinem Anwalt Francesco Pepe sein Erscheinen, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete.
Ein Gericht prüft in dem toskanischen Ort den Antrag der Staatsanwaltschaft, Schettino, seinen Steuermann sowie führende Offiziere und den Krisenmanager der Reederei Costa Crociere wegen des Unglücks vom 13. Januar 2012 anzuklagen. Mit einer Entscheidung wird erst in einigen Monaten gerechnet. Die Staatsanwaltschaft wirft Schettino mehrfache fahrlässige Tötung und Körperverletzung, Havarie sowie das Verlassen des verunglückten Kreuzfahrtschiffes vor.
Bei dem Unglück starben 32 Menschen. Unter den Toten waren auch zwölf Deutsche. Hunderte Einzelpersonen und Vereinigungen wollen als Zivilkläger an einem Prozess teilnehmen. Allein der italienische Staat will für den entstandenen Schaden mehr als 37 Millionen Euro erstreiten.
Die Genueser Reederei hatte Schettino entlassen und sich vor kurzem auf einen Vergleich geeinigt. Sie kündigte auch an, als Nebenklägerin aufzutreten. Schettino und die Gesellschaft hatten sich gegenseitig die Verantwortung für das Unglück vor der Insel Giglio zugeschrieben.
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