Chemie-Nobelpreis geht an drei Erbgut-Forscher
Stockholm - Die Arbeiten hätten fundamentale Erkenntnisse geliefert, wie lebende Zellen funktionieren - was unter anderem für die Entwicklung von Krebsmedikamenten wichtig sei. Die höchste Auszeichnung für Chemiker ist mit umgerechnet rund 850 000 Euro (8 Millionen Schwedischen Kronen) dotiert.
Jury-Chefin: Entdeckungen der Drei haben enorme Konsequenzen
"Schäden an DNA können sehr ernsthafte Folgen haben", sagte Nobel-Juror Claes Gustafsson. "Tomas Lindahl spekulierte, dass es ein Reparatursystem geben muss, und machte sich auf die Suche. Und er fand tatsächlich eines." Die Entdeckungen der drei Forscher hätten enorme Konsequenzen gehabt, betonte die Chefin der Nobel-Jury, Sara Snogerup Linse. "Das Leben, wie wir es heute kennen, ist vollständig abhängig von DNA-Reparaturmechanismen."
Bereits ausgezeichnet: Nobelpreis für Medizin und Physik
Am Dienstag war der Physik-Nobelpreis dem Japaner Takaaki Kajita und dem Kanadier Arthur McDonald für den Nachweis zuerkannt worden, dass Neutrinos eine Masse besitzen.
Einen Tag zuvor hatte das Medizin-Nobelpreiskomitee die Chinesin Youyou Tu, den gebürtigen Iren William Campbell und den Japaner Satoshi Omura gekürt. Die drei Forscher haben effektive Wirkstoffe gegen Parasiten-Infektionen wie Malaria und Flussblindheit entdeckt.
Ausgezeichnete erhalten Ehrung zum Nobel-Todestag
Die feierliche Überreichung der Auszeichnungen findet traditionsgemäß am 10. Dezember statt, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel.
Im vergangenen Jahr erhielten der deutsche Forscher Stefan Hell sowie die US-Amerikaner Eric Betzig und William Moerner die Auszeichnung für die Erfindung superauflösender Mikroskope. Damit kann man in lebende Zellen blicken und Abläufe bei Krankheiten wie Alzheimer oder Parkinson beobachten.
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