Chaos nach Überschwemmung auf Philippinen
Nach den verheerenden Überschwemmungen in der philippinischen Hauptstadt Manila und umliegenden Provinzen warten immer noch tausende Menschen auf Rettung. In einigen Stadtteilen Manilas harren Einwohner auf Dächern aus.
Manila - "Es ist immer noch eine Rettungsaktion", sagte der Chef der Zivilverteidigung, Benito Ramos.
"Wir haben Essen, aber es reicht höchstens noch für einen Tag", schrieb per SMS der Student Daryll Patco (20), der mit seinen Eltern im zweiten Stock eines Hauses eingeschlossen ist. Bei den durch heftige Monsunregen ausgelösten Überschwemmungen sind mindestens 21 Menschen ums Leben gekommen. Das Wasser rauschte in manchen Stadtteilen sechs Meter hoch durch die Straßenfluchten.
"Wir tun unser Bestes, die Leute zu erreichen", sagte Ramos. "Einige Siedlungen sind so eng bebaut, dass wir mit unseren Booten nicht durchkommen. Wir sind dabei, kleinere Boote zu besorgen", sagte er. Die Rettungsdienste müssen 800 000 Menschen betreuen, die aus ihren Häusern und Wohnungen geflohen waren.
Unter den Toten waren neun Einwohner dreier Häuser in Manilas Stadtteil Quezon, die unter einem Erdrutsch begraben wurden. Es handelte sich um eine Mutter mit ihren fünf Kindern und drei weiteren Verwandten. Der Ehemann und der älteste Sohn überlebten. Der Junge wurde schwer verletzt. "Ich denke nur noch an meinen Sohn, er kann sich nicht bewegen, weil ihm alles wehtut. Ich sehe keine Verbesserung in seinem Zustand", berichtete der Vater verzweifelt im Lokalradio. Die Behörden hätten schon öfter gesagt, dass sein Haus erdrutsch-gefährdet gewesen sei. Er habe aber nicht an den Stadtrand weit weg von Schulen und Arbeitsstätte umsiedeln wollen.
In den meisten Ortsteilen Manilas fließt das Wasser langsam ab, aber die nördlichen Provinzen standen teilweise noch unter Wasser. Erst vergangene Woche hatte Taifun "Saola" die Philippinen teils unter Wasser gesetzt.
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