Bundeswehr-Studenten offen für rechte Ideen
Jeder achte Student der Bundeswehr-Universitäten neigt zu rechtem Gedankengut. Sie fordern nicht nur eine Führungselite, sondern sehen auch die deutsche Identität durch zu viele Ausländer bedroht.
Knapp jeder achte Bundeswehr-Student hegt offenbar rechtes Gedankengut. Bei einer Befragung an den Universitäten der Bundeswehr in München und Hamburg äußerten 13 Prozent der Studenten Zustimmung zu Politikzielen der «Neuen Rechten», wie das Nachrichtenmagazin «Spiegel» am Samstag berichtete. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin wies darauf hin, dass die Befragung lediglich Teil einer umfassenderen internen Erhebung sei, die noch nicht abgeschlossen sei.
Laut «Spiegel» neigen der bislang unveröffentlichten Studie des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Bundeswehr zufolge etwa 13 Prozent der Befragten zu rechtem Gedankengut. So sähen sie etwa die «nationale Identität Deutschlands durch die vielen Ausländer bedroht» und pflichteten der Aussage bei, «eine starke Führungselite sollte den Weg Deutschlands» bestimmen. «Anlass zur Nachdenklichkeit» biete den Autoren der Studie auch die Tatsache, dass etwa die Hälfte der Studierenden «deutliche Zweifel an der Ausgestaltung unseres parlamentarischen Systems» erkennen lasse, schreibt das Blatt. Der Ministeriumssprecher widersprach den Schlussfolgerungen: Der Begriff «Neue Rechte» sei eine unscharf abgegrenzte Bezeichnung, aus der sich nicht die Einstellung zu politischem Extremismus ableiten lasse. Aus der umfassenderen internen Erhebung lasse sich zudem bereits jetzt erkennen, dass die Zustimmung zu Zielen der sogenannten Neuen Rechten bei den Studenten der Bundeswehr-Universitäten deutlich geringer ausfalle als in der Bevölkerungsgruppe der 15- bis 32-Jährigen in Deutschland. «Demokratieverständnis ist in der Bundeswehr seit jeher Kern der politischen Bildung - auch, um rechtsextremem Gedankengut vorzubeugen und entschieden entgegenzutreten», betonte der Sprecher. (AP/nz)
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