Britischer Kapitän beleidigt deutsche Urlauber

Handtücher auf Liegestühlen sind einem Kreuzfahrt-Kapitän sauer aufgestoßen. Per Lautsprecher machte er seinem Frust Luft. Damit handelte er sich eine Untersuchung der britischen Kommission für Menschenrechte ein.
Der britische Kapitän eines Kreuzfahrtschiffes hat sich mit öffentlicher Kritik an deutschen Urlaubern, die Sonnenliegen mit Handtüchern reservieren, ein Verfahren eingehandelt. Die britische Kommission für Gleichstellung und Menschenrechte prüfe, ob Äußerungen des Schiffsführers «rassistisch» waren, berichtete die Londoner Zeitung «Daily Telegraph» am Montag.
Kapitän Christopher Wells (52) hatte den Angaben zufolge bei einer Karibik-Tour seines Schiffes «Oceana» im Januar vor Hunderten Passagieren erklärt: «Wir wollen ein solches deutsches Benehmen hier nicht haben!» Der Kapitän der Reederei P&O habe sich für die Lautsprecherdurchsage entschuldigt und dabei unter anderem auf seine Ehe mit einer deutschen Frau verwiesen. Dies habe die britischen Menschenrechtler jedoch nicht von einer Untersuchung abgehalten. Der Ausgang blieb zunächst offen. Eine Reisende berichtete der Zeitung, der Kapitän habe vielen Urlaubern aus dem Herzen gesprochen. Die Unart des Reservierens von Liegen habe an Bord mehrfach Streit ausgelöst. Deshalb habe sich der Kapitän zur der Lautsprecherdurchsage entschlossen. Ein Reedereisprecher erklärte: «Kapitän Wells bedauert es ohne Einschränkung, wenn er jemanden beleidigt haben sollte.» (dpa)