Brauchen wir die Zeitumstellung?

Die AZ-Redakteure Anja Timmermann und Jochen Schlosser über das Für und Wider der Sommerzeit.
Anja Timmermann, Jochen Schlosser |
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Am Sonntag wird die Zeit umgestellt. (Archivbild)
Roland Zimmermann Am Sonntag wird die Zeit umgestellt. (Archivbild)

München - Die AZ-Redakteure Anja Timmermann und Jochen Schlosser über das Für und Wider der Sommerzeit.

PRO

Ja, bitte! Endlich wieder Sommerzeit! Ein Geschenk, wenn man abends aus der Arbeit kommt – und der Tag ist noch nicht vorbei! Ob’s nun Energie spart oder nicht, ist mir wurscht; die Extraportion Lebensfreude, zum Beispiel abends noch an den See radeln zu können, nicht. Im Stockfinsteren gibt es da doch ein paar Abstriche.

Und ich versteh’ vor allem nicht, was das Problem an der Sommerzeit sein soll, wenn in Umfragen jeder zweite sagt, er habe „Schwierigkeiten“ damit. Die einzige Schwierigkeit, die ich damit hab’, ist, dass ich mir nie die verdammte Richtung merken kann.

Aber sonst? Ja mei, eine Stunde Schlaf. Im Urlaub stellt man etwa in Griechenland klaglos die Uhr vor, ohne gleich Herzinfarkte zu bekommen oder Unfälle zu bauen. Wie oft geht man sonst mal eine Stunde später ins Bett, weil’s in der Kneipe nett war oder der Film spannend. Dann ist man halt ein bisserl müd am nächsten Tag und geht früher ins Bett. Es gibt größere Herausforderungen.


KONTRA

Eines vorneweg: Kein Abend wird länger, weil an irgendeiner Uhr gedreht wird. Die letzte Maß im Biergarten lässt sich auch bei einbrechender Dunkelheit bestens trinken. Energie wird auch nicht gespart, weil’s am Abend ein bisschen länger hell ist.

Dafür wird im Frühjahr und Herbst morgens länger geheizt. Nun haben sich aber EWG und EU auf die Richtlinien 1980/737/EWG und 2000/84/EG verständigt. Und das bedeutet nicht nur, dass das vereinte Europa von März bis Oktober – in Sachen Zeit – 15 Breitengrade nach Osten verschoben wird (quasi nach St. Petersburg), sondern auch, dass Menschen verschlafen, Kleinkinder zu früh wach werden und Kühe im Stall durchdrehen.

Die Sache ist ein überflüssiger Schmarrn. Einer, der dieses Jahr zudem gefährlich ist. Denn als Fußballfan bleibt zu hoffen, dass den Löwen, deren letztes Stündlein bekanntlich jederzeit schlagen könnte, am Ende nicht sechzig Minuten zur Rettung fehlen. Dann Gnade der EU-Kommission Gott...

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