Blutige Rache unter Motorrad-Rockern
KAiSERSLAUTERN - „Hells Angels“ müssen sich wegen Mordes am Chef der verfeindeten „Outlaws“ verantworten.
Sie schlugen ihn brutal mit einem Teleskopstock. Anschließend erstachen sie ihr Opfer: Unter massiven Sicherheitsvorkehrungen soll ein halbes Jahr nach dem Mord an dem Chef der Motorrad-Gang „Outlaws“ nächste Woche der Prozess beginnen. Angeklagt sind zwei Mitglieder verfeindeten Motorradgruppe „Hells Angels“. Die Polizei geht davon aus, dass mehrere hundert Mitglieder der rivalisierenden Gangs zum Prozessauftakt nach Kaiserslautern kommen werden.
Das Landgericht Kaiserslautern äußerte sich gestern zu den Vorwürfen gegen die beiden Angeklagten. Beschuldigt sind ein 42-jähriger Maschinenschlosser aus dem pfälzischen Rockenhausen und ein 28-jähriger Nachtclubbesitzer aus Mannheim. Ein dritter Beteiligter ist noch flüchtig.
Laut Staatsanwaltschaft verfolgten die drei den 45-jährigen Mettenheimer auf dem Heimweg von einer Kneipe, die als Treffpunkt der Outlaws gilt. Die Tatverdächtigen überholten mit dem Auto das Motorrad des Opfers und drängten es von der Straße ab.
Der 28-jährige Angeklagte soll dann mit einem Teleskopstock auf den Regionalchef der verfeindeten Rockergang eingeschlagen haben. Anschließend soll der noch flüchtige 27-Jährige dem Opfer siebenmal in den Rücken und in die Seite gestochen haben.
Der Mann verstarb zwei Stunden später im Krankenhaus. Das Motiv der Tat ist nach Angaben von Oberstaatsanwalt Helmut Bleh Rache. Der 42-jährige „Hells Angel“ sei drei Tage zuvor von einem Mitglied der Outlaws verprügelt worden. Dafür habe er sich rächen wollen.
Outlaws und Hells Angels bekriegen sich schon seit Jahren. Wo sie sich begegnen, fliegen die Fäuste. Dabei geht es neben eigentümlichen Bruderschafts-und Ehrvorstellungen, auch um knallharte wirtschaftliche Interessen im Rotlichtmilieu und der Türsteherszene.
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