Bergsteiger stirbt im Vulkankrater
SAN FRANCISCO - Tragisches Unglück. Joseph Bolig posiert für ein Foto auf dem Vulkan. Als er einen Schritt zu weit nach hinten tritt, stürzt er ab. 500 Meter geht es nach unten, der Heli kann ihn nicht rechtzeitig bergen.
Joseph Bolig war ein erfahrener Bergsteiger. Schon 68 Mal hatte er den Vulkan Mount St. Helens in Washington bestiegen, dieses Mal mit einem Begleiter dabei, Scott Salkovics. Aber dieses Mal kam Bolig nicht wieder von seinem Berg.
Als die beiden Bergsteiger oben angekommen waren, legte Bolig seinen Rucksack und seine Jacke ab. Sie genossen die beeindruckende Aussicht auf die Lava-Kuppel und die umliegenden Vulkangipfel.
Der 52-Jährige stellte sich an den Rand des Vulkankraters, damit Salkovics ein Foto von ihm machen konnte. Aber die dicke Schneedecke unter seinen Füßen hält nicht. Sie bricht.
Entsetzt versuchte Salkovics noch, seinen Freund, der vor seinen Augen das Gleichgewicht verlor und nach hinten kippte, zu halten. Vergebens. Bolig stürzte 500 Meter in die Tiefe.
Aber er überlebte den Fall. Bolig blies in die Trillerpfeife, die er bei sich trägt. Rettungsmaßnahmen wurden eingeleitet, um den Verunglückten zu bergen. Ein Hubschrauber suchte nach Joseph Bolig, fand ihn schließlich: „Ein Helikopter hatte ihn ausgemacht, aber der Bergsteiger hat sich nicht bewegt“, sagte Tom McDowell, der den Einsatz leitete, „Er hat nicht versucht, sich dem Piloten bemerkbar zu machen.“
Dann musste die Bergung abgebrochen werden: Heftige Gegenwinde machten den Helikopterflug zu gefährlich. Keine Chance, Bolig zu retten. Erst einen Tag später, am Dienstag, konnte er wieder starten. Die Rettungskräfte hofften, dass der Bergsteiger aus Washington die Nacht überlebt hatte. Aber Joseph Bohlig war schon tot.
Sein Körper lag unter dem Schnee begraben. Mit einer Schaufel musste das Team ihn ausgraben. Der Helikopter, der gekommen war, um ihn zu retten, konnte nur noch seine Leiche zurückfliegen.
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