Bergsteiger filmt sich nach Sturz in Gletscherspalte

Der Amerikaner John All stürzte im Himalaya 22 Meter tief in eine Gletscherspalte, brach sich Rippen und einen Arm. Der 44-Jährige rettete sich selbst und filmte sich dabei.  
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Der Blick nach oben: John All war rund 22 Meter abgerutscht.
John All / Youtube 2 Der Blick nach oben: John All war rund 22 Meter abgerutscht.
Ein kleiner Vorsprung hatte verhindert, dass der Bergsteiger noch weiter in die Spalte stürzte.
John All / Youtube 2 Ein kleiner Vorsprung hatte verhindert, dass der Bergsteiger noch weiter in die Spalte stürzte.

Der Amerikaner John All stürzte im Himalaya 22 Meter tief in eine Gletscherspalte, brach sich Rippen und einen Arm. Der 44-Jährige rettete sich selbst und filmte sich dabei.

Katmandu - "Wie zum Teufel soll ich da wieder hochkommen?" In einem beklemmenden Video hat sich der US-Bergsteiger und Geologe John All nach einem Sturz in eine Gletscherspalte selbst gefilmt. Der Wissenschaftler war im Himalaya unterwegs, als er plötzlich in die Tiefe stürzte. Ein kleiner Vorsprung in der Spalte stoppte seinen Fall. Trotzdem war All schwer verletzt - fünf gebrochene Rippen, ein gebrochener Arm, eine ausgekugelte Schulter. Aber er schaffte das fast Unglaubliche: Ihm gelang der Aufstieg, der knapp fünf Stunden dauerte.

"Ich wusste, dass wenn ich in dieser Zeit nochmals abrutschen sollte, dann würde ich sicherlich bis zum Boden der Spalte fallen", so der Gerettete in einem TV-Interview. Jeder kleine Fehler hätte den sicheren Tod bedeutet. "Es ist erstaunlich wie gut ein gebrochener Körper noch funktionieren kann", sagte All. "Das größte Problem war, dass meine Rippen auf der rechten Körperseite gebrochen waren. Also konnte ich alles nur mit meinem rechten Bein tun, aber nicht mit dem oberen Teil des rechten Beines. Dazu hatte ich meinen linken Fuß und meinen linken Arm. In mehreren Videos auf seiner Youtube-Seite hat er sein Herausklettern aus der Spalte dokumentiert.

Mit seiner Eisaxt kämpfte sich All schließlich wieder bis ganz nach oben. Danach brauchte er drei weitere Stunden, um zu seinem Zelt zu gelangen. All war alleine unterwegs gewesen. Seine Touren-Kollegen waren in tiefergelegenen Camps zurückgeblieben. Von seinem Zelt aus sendete der Bergsteiger über sein Satelliten-Gerät Hilferufe über Facebook ab. Dann eine weitere Hiobsbotschaft: Es gebe derzeit keinen Hubschrauber, der ihn aus dem Gebiet am Mount Himlung abholen könne. "Wenn mich innere Blutungen nicht kriegen, sollte ich leben", teilte All seinen Teamkollegen und Freunden über Facebook mit.

In der Nacht, die er auf rund 6000 Metern Höhe ausharren musste, erlitt der Bergsteiger Erfrierungen an den Fingern. Erst am nächsten Tag brachte ihn ein Hubschrauber ins Krankenhaus nach Katmandu. Mittlerweile hat sich All von den Strapazen etwas erholt - er entließ sich selbst aus der Klinik. "Ich bin nicht wirklich ein Krankenhaus-Typ", schrieb All auf seiner Facebook-Seite.

Der 44-Jährige dankte allen Menschen, die ihm während der vergangenen Tage übers Internet zur Seite gestanden hatten. "Ohne sie hätte ich nicht überlebt".

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