Berg rauf, Pfunde runter: Abnehmen durch Höhenluft?

Hüttenurlaub statt Frühjahrsdiät: Forscher der LMU stellten in einer Studie fest, dass Höhenluft beim Abnehmen hilft. Ob der Effekt auch aufs Flachland übertragbar ist, wird jetzt getestet.
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In der Adipositas-Therapie-Ambulanz der LMU: Wenn Übergewicht gesundheitsgefährdend wird, gibt’s hier ärztliche Hilfe.
abendzeitung In der Adipositas-Therapie-Ambulanz der LMU: Wenn Übergewicht gesundheitsgefährdend wird, gibt’s hier ärztliche Hilfe.

Hüttenurlaub statt Frühjahrsdiät: Forscher der LMU stellten in einer Studie fest, dass Höhenluft beim Abnehmen hilft. Ob der Effekt auch aufs Flachland übertragbar ist, wird jetzt getestet.

MÜNCHEN Erschreckende Zahlen: Die Hälfte aller Deutschen sind übergewichtig - ca. 30 % sogar adipös, also fettleibig, was per Definition einen BMI von über 30 bedeutet und das Risiko für schwerwiegende Folgeerkrankungen wie Diabetes, Herzinfarkt und Schlaganfall drastisch erhöht.

Die Ursachen für Übergewicht sind vielfältig: familiäre Disposition, falsche Ernährung, zu wenig Bewegung. Ein Wundermittel gegen die überflüssigen Pfunde gibt es bis heute nicht. Allerdings haben Forscher der Ludwig-Maximilians-Universität München in einer Studie Überraschendes festgestellt: Sie luden 20 übergewichtige Männer für eine Woche in das Schneefernerhaus der Zugspitze auf 2600 Metern Höhe ein. Sport oder Wanderungen waren verboten, Essen gab es ohne jegliche Einschränkungen. Nach einer Woche waren die Versuchsteilnehmer im Schnitt 1,5 Kilo leichter - ohne sich bewusst darum bemüht zu haben.

„Die Ursache für die Gewichtsabnahme liegt vermutlich im gesteigerten Grundumsatz“, so Dr. Florian Lippl, Facharzt für Innere Medizin, Leiter der Studie. „Um den geringeren Sauerstoffgehalt in der Luft ausgleichen zu können, arbeiten Atmung und Herz automatisch schneller.“

Außerdem zeigten sich durch die Höhenluft appetitverringernde und blutdrucksenkende Wirkungen. Das Beste daran: Der Effekt hielt bei den Versuchsteilnehmern auch noch vier Wochen nach dem Ausflug an. Die Ursachen dafür sind noch unklar. Eine Folgestudie zur Klärung des Effekts ist gerade im Anlaufen. Dabei werden Probanden in so genannten Hypoxiekammern untersucht, wo sie künstlicher Höhenluft ausgesetzt werden. Die Forscher hoffen durch die Studie auf Erkenntnisse für neue Therapiestrategien gegen Adipositas.

„Ein Wundermittel gibt es leider noch nicht“, sagt Dr. Marc Slawik, von der „Adipositas Therapie Ambulanz“ der Medizinischen Klinik Innenstadt in der Ziemssenstraße 1. „Am wichtigsten sind immer noch ausreichend Bewegung und eine Ernährungsumstellung“. Ein Kompetenzteam aus Hormonspezialisten, Ernährungsberatern, Psychologen und Chirurgen betreut hier erwachsene Patienten mit Übergewicht.

Betroffene werden auf mögliche Ursachen untersucht und bekommen geeigneten Therapien. Termine für die Adipositas-Sprechstunde können unter 089/51602330 vereinbart werden. VaP

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