Bei viel Trinken auf Jodversorgung achten

BONN - Wer viel trinkt, sollte auf seine Jodversorgung achten. Das ergab eine neue Studie der Universität Bonn.
Wer viel trinkt, sollte auf seine Jodversorgung achten. Eine Studie der Universität Bonn zeigt, dass reichliche Flüssigkeitsaufnahme zu Verlusten dieses Stoffes führen kann. Den drohenden Mangel des Spurenelements solle man durch jodreiche Kost wie Seefisch, Milchprodukte oder Jodsalz ausgleichen, mahnen die Ernährungsforscher. Keinesfalls solle man aus Sorge um die Jodversorgung die Flüssigkeitszufuhr einschränken.
Die Wissenschaftler prüften, wie sich die Trinkmenge auf den Jodhaushalt auswirkt. Damit die Jodzufuhr bei allen Teilnehmern identisch, mussten die Probanden eine strikte Diät halten. Ergebnis: Je mehr die Testpersonen tranken, desto mehr Jod schieden sie über den Harn aus. "Die Verluste sind zwar nicht groß", sagt Thomas Remer, der die Studie in der Zeitschrift "Thyroid" vorstellt. "Der durchschnittliche Jodgehalt der Getränke selbst reicht aber üblicherweise nicht, um sie auszugleichen. Kinder und Erwachsene, die reichlich trinken, sollten daher auf jodreiche Ernährung achten."
Dazu zählen neben Seefisch auch Milchprodukte sowie Lebensmittel, die mit Jodsalz hergestellt werden. "Wer beim Einkauf zu derartigen Produkten greift, tut nicht nur etwas für seine Schilddrüse", sagt Remer. "Jod ist wichtig für einen ausgeglichenen Hormonhaushalt sowie für Wachstum und eine gesunde Entwicklung des Gehirns."
Von einer Einschränkung der Flüssigkeitszufuhr rät der Forscher ab: "Viel Trinken ist gesund", betont er. "Es entlastet die Niere und erleichtert die Ausscheidung von nicht mehr benötigten Stoffwechselprodukten."
dapd