Behörden stellen Dioxin-Fleisch in Nürnberg sicher

2000 Tonnen aus Irland landen in deutschen Betrieben – ein Teil wohl auch in Bayern
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Seit September lieferte Irland 2000 Tonnen Schweinefleisch nach Deutschland – einen Teil vermuten die Behörden in Bayern.
dpa Seit September lieferte Irland 2000 Tonnen Schweinefleisch nach Deutschland – einen Teil vermuten die Behörden in Bayern.

2000 Tonnen aus Irland landen in deutschen Betrieben – ein Teil wohl auch in Bayern

MÜNCHEN/NÜRNBERG Mit Dioxin verseuchtes Schweinefleisch ist auch nach Deutschland gelangt. Ein Teil der etwa 2000 Tonnen, die Irland seit dem 1. September an die Bundesrepublik geliefert hat, vermuten die Behörden auch in Bayern, wie die AZ erfuhr. In einem Fleisch verarbeitenden Betrieb in Nürnberg wurden rund 300 Kilo Schweinelenden vorübergehend sichergestellt. Ein Untersuchungsergebnis lag bis Redaktionsschluss noch nicht vor.

Unklar ist ebenfalls, ob belastetes irisches Exportfleisch bereits an Konsumenten in Deutschland gelangt ist. In einigen Proben wurde der Grenzwert der dioxinähnlichen Chemikalie PCB (polychlorierte Biphenyle) um das Hundertfache überschritten. Eine akute Gefährdung der Bevölkerung schloss das Ministerium für Verbraucherschutz aber aus. „Es besteht kein Grund zur Panik“, versuchte eine Sprecherin zu beruhigen.

Die Chemikalie PCB gilt als hoch giftig und krebserregend. Trotzdem sieht auch das Bundesinstitut für Risikobewertung keine unmittelbare Gesundheitsgefahr, solange PCB-verseuchte Produkte nicht in großen Mengen verzehrt wurden.

Auslöser des Fleischskandals ist wieder einmal verunreinigtes Tierfutter. Die irische Behörde für Lebensmittelsicherheit teilte mit, das Gift sei bei einem Futtermittelhersteller über die Beimischung von Industrieöl in die Nahrungskette gelangt.

Kontaminiertes Schweinefleisch wurde an insgesamt sechs Betriebe in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein geliefert, teilte das Ministerium weiter mit. Es könne zwar ausgeschlossen werden, dass Fleisch direkt nach Bayern geliefert wurde. Dennoch prüft das Landesamt für Gesundheit, ob verseuchte Ware über Umwege in den Freistaat – etwa in den Nürnberger Betrieb – gelangt ist.

Verunsicherten Fleischkäufern rät Andrea Danitschek von der Verbraucherzentrale Bayern: „Generell sollte man Fleisch aus der Region bevorzugen. Wer nicht deklariertes Schweinefleisch zu Hause hat und sich unsicher ist, der sollte es einfrieren.“ Und auf eine schnelle Aufklärung des Falles hoffen.hip

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