Beamter macht sechs Jahre blau und keinem fällt es auf

Da werden alle bösen Klischees bestätigt: In Spanien geht ein Beamter sechs Jahre lang nicht zur Arbeit - und keinem fällt es auf.
dpa/az |
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Der Beamte ging sechs Jahre lang nicht zur Arbeit. Aufgefallen ist das niemandem.
dpa Der Beamte ging sechs Jahre lang nicht zur Arbeit. Aufgefallen ist das niemandem.
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Cádiz - Wie viel und ob sich überhaupt etwas auf seinem Schreibtisch gestapelt hat, ist nicht überliefert. Auf jeden Fall ist die sechsjährige Abwesenheit des Beamten niemandem in seiner Behörde aufgefallen. Eigentlich sollte er den Bau einer Kläranlage überwachen. Dafür bezog er auch monatlich sein Gehalt. Ironischerweise fiel seine Abwesenheit erst auf, als ihm die Stadtverwaltung von Cadiz für seine 20 Dienstjahre ehren wollte und ihm dafür eine Plakette überreicht werden sollte.

Die Stadt leitete ein Verfahren ein und verlangte von dem heute 69-Jährigen, der inzwischen pensoniert ist, die Rückzahlung des Nettogehalts eines Jahres in Höhe von 29 900 Euro. Ein Gericht bestätigte die Entscheidung und begründete dies so: "Der Beamte erschien in der Zeit von 2004 bis 2010 nicht an seinem Arbeitsplatz und verrichtete keinerlei Arbeiten."

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Dass dies lange Zeit nicht auffiel, lag der Behörde zufolge an einer mangelhaften Abstimmung. Joaquín war von der Stadtverwaltung zu den Wasserwerken versetzt worden und sollte dort den Bau einer Kläranlage überwachen. "Im Rathaus glaubte man, er sei bei den Wasserwerken, und der Direktor der Wasserwerke wähnte ihn in der Stadtverwaltung", erläuterte der damalige Stadtrat José Blas Fernández.

Opfer politischen Mobbings

Joaquín G. sieht sich als ein Opfer eines "politischen Mobbings". Nach Informationen der Zeitung "El Mundo" hält er der Stadtverwaltung vor, ihn aus politischen Gründen auf einen inhaltsleeren Posten abgeschoben zu haben. Obwohl es für ihn nichts zu tun gegeben habe, sei er gelegentlich in seinem Büro erschienen, berichtete das Blatt. Er bestreite allerdings nicht, fürs Nichtstun bezahlt worden zu sein.

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