Beam me up, Branson!

Der britische Milliardär Richard Branson hat sein Spaceship getauft – noch ein paar Tests, dann könnten ab 2011 die Touristen ins All. Alle Infos plus Video.
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Die Raumkapsel  "SpaceShipTwo".
dpa Die Raumkapsel "SpaceShipTwo".

SAN FRANCISCO - Der britische Milliardär Richard Branson hat sein Spaceship getauft – noch ein paar Tests, dann könnten ab 2011 die Touristen ins All. Alle Infos plus Video.

Als die Nacht hereinbricht in die Mojave Wüste, lässt Richard Branson die Hüllen des Spaceships fallen. „Das ist ein monumentaler Tag“, sagt er. Die Augen des Visionärs und Milliardärs strahlen. „Das Team hat nicht nur eine Weltneuheit, sondern auch ein Kunstwerk kreiert.“ Bunte Scheinwerfer leuchten das glänzende Spaceship an. Es wird auf den Namen Virgin Space Ship Enterprise getauft. Das Trägerflugzeug, mit dessen Hilfe es ins All starten wird, heißt EVE - nach Bransons Mutter.

Die deutsche Unternehmerin Sonja Rohde wird als eine der ersten Raumfahrt-Touristen mit dem Spaceship ins All fliegen: „Das sah einfach gigantisch aus, wie es da zwischen dem Trägerflugzeug hing, wie ein UFO oder ein überdimensionaler Katamaran“, sagt sie später.

Wie Rohde haben sich schon 300 Andere einen Trip ins All gesichert. Das erste Jahr ist ausgebucht. Wenn das Spaceship die Testphasen gemeistert hat, werden die Astrotouristen gen Himmel starten. Das kann allerdings noch bis zu 24 Monate dauern.

Für die Kunden von „Design Reisen“ spielt das keine Rolle: Hauptsache, sie sind dabei. Die Münchner Reiseagentur, die die Weltraumreisen für Virgin Galactic in Deutschland vertreibt, hat schon fünf feste Buchungen, auch von einem Münchner. Was ein Weltraumtourist mitbringen muss? Vor allem viel Geld. 200000 Dollar kostet das zweieinhalbstündige Abenteuer, drei Tage Aufenthalt in Arizona mit Vorbereitungstraining und medizinischen Checks inklusive.

Christoph Berner von „Design Reisen“ hat sich zum Space Agenten ausbilden lassen, um seine Kunden beraten zu können – an der Straßbourg Space University, wie alle, die den Trip in den Weltraum verkaufen. Den Virgin-Chef lernte er dabei auch kennen. „Branson ist ein Mensch mit Ausstrahlung, einer der beeindruckt“, sagt Berner. „Manche Amerikaner kaufen die Reise nur, um ihn zu treffen. Dann sind sie im exclusivsten Networking-Club der Welt.“

Es ginge dem Milliardär nicht nur um den Tourismus, sagt Berner, wenn es nach ihm ginge, werde es irgendwann nichts besonderes mehr sein, über den Orbit in zwei Stunden von London nach Sydney zu brettern.

Sonja Rohde erfüllt sich mit der gebuchten Reise einen Kindheitstraum. „Wir werden alles erleben, was zu einem Weltraumabenteuer gehört: Die Schwerelosigkeit, einen Blick von tausend Meilen in jede Richtung, bei dem man die Sonne, den Mond, die Erde und die Sterne gleichzeitig sehen kann“, sagt sie.

Wenn vorraussichtlich 2011 die ersten sechs Touris mit zwei Piloten ins All fliegen, wird das Trägerflugzeug sie zuerst auf 15000 Meter Höhe bringen. Dann wird das Spaceship abgekoppelt, zündet die Raketentriebwerke und durchbricht innerhalb von acht Sekunden die Schallmauer. Es schießt 100 Kilometer hinaus ins All. Sonja Rhode wird fünf Minuten schwerelos schweben. Und Richard Branson seiner Vision ein Stück näher sein.

Laura Kaufmann

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