Bayern bildet Informatiker zu Cyber-Cops aus
München - Informatiker sollen in Zukunft in Bayern als Cyber-Cops das Landeskriminalamt im Kampf gegen die wachsende Internetkriminalität unterstützen.
Das bayerische Innenministerium sucht Computerspezialisten, die in einer Intensivausbildung zu Polizeibeamten ausgebildet werden. Ministeriumssprecher Oliver Platzer bestätigte am Samstag einen Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“. Damit werde in Bayern als erstem Bundesland eine Sonderlaufbahn für Computerspezialisten geschaffen.
Bereits bei der Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität seien Experten aus der Wirtschaft angeworben worden, so Platzer. Weil damit gute Erfahrungen gemacht wurden, sollen nun auch in der Wirtschaft arbeitende Computerexperten als Polizisten ausgebildet werden. Sie sollen allerdings nur im Kampf gegen Internetkriminalität und nicht in anderen Bereichen eingesetzt werden.
Anlass für die bayerische Initiative ist laut dem „Spiegel“- Bericht der Zuwachs bei Fällen von Industriespionage, die der deutschen Wirtschaft angeblich jährlich Milliardenschäden zufügt. Die Spione hacken sich meist unbemerkt über sogenannte Trojaner in die Systeme auch kleiner und mittelständischer Unternehmen und saugen Daten ab.
„Alle zwei Sekunden wird irgendwo auf der Welt eine Schad-Software ins Netz gestellt“, sagte der bayerische LKA-Präsident Peter Dahte dem „Spiegel“. Internetkriminalität sei heute die drittgrößte Herausforderung der Polizei, gleich nach Terrorismus und Organisierter Kriminalität.
dpa
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