Bali: Australier droht wegen Kokainbesitzes die Todesstrafe

Drogenbesitz wird in Indonesien extrem hart bestraft - da macht auch die Ferieninsel Bali keine Ausnahme. Einem Australier könnte die Todesstrafe drohen. Das weckt Erinnerungen an einen anderen Fall.
dpa |
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Der Verdächtige wurde in einem orangen Sträflingsanzug der Presse vorgeführt.
Der Verdächtige wurde in einem orangen Sträflingsanzug der Presse vorgeführt. © Firdia Lisnawati/AP/dpa
Denpasar

Einem Australier droht auf der indonesischen Insel Bali wegen des Besitzes von mehr als 1,5 Kilo Kokain die Todesstrafe. Die Drogen seien am vergangenen Donnerstag im Apartment des 43-Jährigen im Urlaubsort Canggu in Lutschern versteckt gefunden worden, berichtete die Zeitung "Sydney Morning Herald" unter Berufung auf die balinesische Polizei

Das Kokain soll entgegen früherer Berichte nicht aus Thailand, sondern aus Großbritannien in einem Paket gesendet worden sein und einen Wert von umgerechnet etwa 630.000 Euro haben. Der Festgenommene wurde den Medien bei einer Pressekonferenz mit einem orangen Sträflingsanzug und in Handschellen präsentiert. Sein Gesicht war von einer Sturmhaube verhüllt.

Den Angaben zufolge hatte er noch auf Anweisungen gewartet, was er mit dem Kokain machen sollte. Für die Entgegennahme des Pakets soll er nur etwa 2.700 Euro bekommen haben. Seine Auftragnehmer soll er nicht persönlich gekannt haben. Die Polizei hatte zuvor einen Tipp erhalten und das Paket nach seiner Ankunft bis zu der Übergabe an den Australier verfolgt.

Erinnerungen an den Fall der "Bali Nine"

Indonesien geht mit aller Härte gegen Drogenkriminalität vor. Schon beim Besitz kleinerer Mengen harter Drogen droht die Todesstrafe. Zumeist werden die Angeklagten jedoch zu einer langen Gefängnisstrafe verurteilt.

Weltweite Schlagzeilen machte der Fall der australischen Drogenschmugglerbande "Bali Nine" (Bali Neun): Die Gruppe war 2005 - nach einem Hinweis der australischen Polizei - festgenommen worden, als sie versuchte, 8,3 Kilogramm Heroin von Bali in die Heimat zu schmuggeln. Die beiden Anführer waren 2015 trotz internationaler Proteste von einem Erschießungskommando in Indonesien hingerichtet worden. 

Die fünf noch in Haft verbliebenen Mitglieder waren erst Ende vergangenen Jahres freigekommen und nach Australien zurückgekehrt. Australiens Premierminister Anthony Albanese hatte sich zuvor persönlich bei Indonesiens Präsident Prabowo Subianto für eine Freilassung eingesetzt und ihm später für dessen mitfühlende Geste gedankt. Der neue Fall könnte der australischen Regierung nun erneut diplomatische Kopfschmerzen bereiten, kommentierte der "Sydney Morning Herald".

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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