Bald viermal so viele Hitzewellen wie heute

Forscher korrigieren Klimaprognosen nach oben. Mehr Dürre, Hitze und Stürme kommen. Auch in Europa wird es noch mehr Extremwetter geben.
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Potsdam - Wem die letzten Wochen mit Temperaturen bis knapp 40 Grad viel zu heiß waren, der sollte sich schon mal daran gewöhnen. Denn neue Berechnungen des Potsdam-Instituts (PiK) für Klimaforschung prognostizieren, dass es bis 2040 weltweit viermal so viele Hitzewellen geben wird als heute.

Damit korrigieren die Wissenschaftler bisherige Vorhersagen deutlich nach oben. Der Grund dafür: Bei Extremwetter können Wälder das Treibhausgas Kohlendioxid nicht mehr so gut aufnehmen. Dieser Faktor sei bislang deutlich unterschätzt worden, so Markus Reichstein, Direktor am Jenaer Max-Planck-Institut für Biochemie.

Zur Zeit ziehen Pflanzen elf Milliarden Tonnen weniger Kohlendioxid aus der Luft, als sie es ohne Extremwetter wie Hitzeperioden machen könnten. Das entspricht etwa einem Drittel des menschengemachten Kohlendioxid-Ausstoßes pro Jahr. In den vergangenen 50 Jahren hätten Pflanzen und Böden bis zu 30 Prozent dieses Kohlendioxids aufgenommen und so den Klimawandel gebremst, erklären die Forscher. Mit zunehmenden Hitzewellen gehe diese Pufferwirkung verloren. Auf die Spur kamen die Wissenschaftler diesem Phänomen mit Satellitendaten zur Lichtnutzung von Pflanzen.

Schon bald wird das spürbar sein. Denn schon in sieben Jahren rechnen die Experten mit doppelt so vielen Hitzewellen wie heute. „Besonders betroffen werden die tropischen Regionen um den Äquator sein, so PiK-Wissenschaftler Dim Coumou. Aber auch für Europa erwartet er deutlich mehr Hitze-Extreme. „Bereits jetzt sind so viele Treibhausgase in der Atmosphäre, dass die kurzfristige Zunahme von Hitzewellen unvermeidlich erscheint, sagt Coumou. Durch einen besseren Klimaschutz lasse sich aber ein krasseres Szenario für das Jahr 2100 noch verhindern.

 

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