Bahn will Fernverkehr wegen "Sabine" bundesweit einstellen

Sturmtief «Sabine» hat den Nordwesten Deutschlands erreicht - und bereits den Fernverkehr im bevölkerungsreichsten Bundesland zum Erliegen gebracht. Dabei soll es nicht bleiben.
von  dpa
Fahrgäste der Bahn stehen vor der Informationsanzeige.
Fahrgäste der Bahn stehen vor der Informationsanzeige. © Oliver Berg/dpa/dpa

Düsseldorf - Wegen des Sturmtiefs "Sabine" hat die Deutsche Bahn den Fernverkehr in Nordrhein-Westfalen eingestellt. Das teilte die Bahn am Sonntag auf Twitter mit. Sukzessive solle der Fernverkehr bundesweit eingestellt werden.

Man habe sich entschieden, "beginnend in NRW nach und nach alle Züge des Fernverkehrs bundesweit an größeren Bahnhöfen enden zu lassen", schrieb die Bahn in ihrem für den Sturm eingerichteten Presseblog.

Im Regionalverkehr waren zuvor bereits mehrere Strecken gesperrt worden, weil umgestürzte Bäume die Gleise blockiert hatten. Auch für Autofahrer sorgte "Sabine" für Komplikationen: Mehrere Bundes- und Landstraßen waren schon am Nachmittag nicht mehr problemlos befahrbar, weil Bäume im Weg lagen.

An den großen deutschen Flughäfen wie Frankfurt oder Düsseldorf wurden am Sonntag etliche Flüge gestrichen. Die Airline Eurowings stellte ihren Betrieb für die Dauer des Sturms fast vollständig ein.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte für große Teile Deutschlands die zweithöchste Unwetterwarnstufe ausgerufen. In der Nacht rechnen die Wetterexperten mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 Stundenkilometern. Durch das Unwetter könnten laut DWD Bäume entwurzelt werden oder Dachziegel auf die Straße fliegen. Auch größere Schäden an Gebäuden könne es geben.

Etliche Fährverbindungen zu den Nordseeinseln wurden eingestellt. Und auch Fußballspiele fielen aus, etwa das rheinische Bundesliga-Derby Mönchengladbach gegen Köln.

Die ersten Ausläufer des Tiefs «Sabine» haben am Sonntag Sturm-Touristen an Schleswig-Holsteins Nordseeküste gelockt. Winddicht eingepackt, stemmten sich im nordfriesischen St. Peter-Ording zahlreiche Eltern mit ihren Kindern sowie Hundehalter mit ihren Vierbeinern gegen die schweren Böen. Auch Kite-Surfer nutzten den heftigen Wind. Die Nordfriesen im Ort bereiteten sich eher gelassen auf das Unwetter vor: Nur die vorsorglich auf den Kopf gedrehten Standkörbe auf den Terrassen der Restaurants und die eingeholten Flaggen an den Fahnenmasten der Hotels zeigten den Respekt der Einheimischen vor dem Sturm.
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