AZ-Service: Hilfe zur Nachhilfe - Die besten Tipps

Bald gibt’s Zeugnisse – für Eltern und Schüler naht die letzte Chance, durch einen Lernschub das Durchfallen zu vermeiden. Bevor die Eltern einen Vertrag mit einem Nachhilfe-Institut abschließen, sollten einige Punkte sollten geklärt sein.
MÜNCHEN Das Jahreszeugnis naht. Viele Schülern versuchen noch auf den letzten Drücker, ihre Noten zu verbessern. Oft greifen die Eltern auch während der Sommerferien für professionelle Nachhilfe tief in den Geldbeutel. Experten schätzen, dass deutsche Eltern pro Jahr insgesamt zwischen 900 und 1,5 Milliarden Euro ausgeben. Bevor die Eltern einen Vertrag mit einem Nachhilfe-Institut abschließen, sollten einige Punkte sollten geklärt sein.
Geht’s auch im Bekanntenkreis? Vor allem ältere Schüler aus dem Bekanntenkreis sind oft froh, wenn sie sich etwas dazuverdienen können. Die Vorteile: Nachhilfe durch ältere Teenager gilt für jüngere Schüler oft als chic, im Gegensatz zur Paukstunde mit einem Erwachsenen. Auch fallen teure Extras der kommerziellen Anbieter weg. Beispielsweise muss während der Ferien nicht gezahlt werden. Und die älteren Schüler wissen oft ganz gut, auf welche Details es in Schulaufgaben besonders ankommt. Außerdem kommen sie unter Umständen ins Haus, bleiben für 60 Minuten im Gegensatz zur 45-Minuten-Unterrichtsstunde im Paukstudio.
Der Nachteil: Nicht jeder junge Erwachsene ist ein didaktisches Naturtalent.
Wie lange dauert die Probezeit beim kommerziellen Anbieter? Nicht jeder Lehrer und jedes Lernkonzept passt. Eine Probestunde reicht meist nicht, um zu entscheiden, ob das Kind von der Nachhilfe wirklich profitiert. Bevor Eltern einen Vertrag abschließen, sollten vier Probestunden drin sein.
Ist die Förderung individuell genug? Ein guter Nachhilfelehrer bringt erst einmal in Erfahrung, welche Lücken das Wissen des Schülers aufweist. Er erfragt außerdem, auf welche Art der Schüler am besten lernt und richtet seinen Unterricht danach aus. Sinnvoll ist es, wenn die Eltern zuvor in der Schule beim zuständigen Lehrer des Kindes waren – er weiß möglicherweise am besten, welche Defizite behoben werden müssen.
Einzeln oder in Lerngruppen? Einzelunterricht ist intensiver, aber teurer. Manche Kinder sind besser motiviert, wenn sie in einer Gruppe mit anderen Kindern lernen. Größer als fünf Kinder sollten die Gruppen aber nicht sein.
Kurz und intensiv oder ständige Unterstützung? Pädagogen raten von der Dauer-Nachhilfe ab. Vor allem die Hausaufgaben sollten Schüler selbständig erledigen. Wenn dies nicht möglich ist, sollten die Eltern die Gründe herausfinden – möglicherweise ist ein Schulwechsel sinnvoll. Sind Lücken zu schließen, sollten die Eltern nach Möglichkeit einen Crashkurs organisieren, beispielsweise dreimal in der Woche je zwei Stunden für vier Wochen. Der Vorteil: Das Kind weiß von vorneherein, dass die Paukerei irgendwann ein Ende hat und es sieht auch schneller einen Fortschritt.
Was kostet die Nachhilfe? Schüler verlangen in der Regel fünf bis 15 Euro pro Stunde, bei kommerziellen Instituten wird’s teurer. Für zwei Unterrichtseinheiten pro Woche werden schnell 100 bis 200 Euro fällig. Das Geld muss zum Teil auch in den Ferien gezahlt werden und bei Krankheit.
Welche Fallstricke gibt es? Kommerzielle Anbieter verlängern die Verträge ähnlich wie im Fitness-Studio oft automatisch, wenn nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt gekündigt wird. Das kann ins Geld gehen. Wichtig: Nachhilfe-Angebote im Internet locken Verbraucher oft ihn Abo-Fallen. Wer sich etwas herunterlädt, sollte die Konditionen des Vertrages zuvor genau lesen. sun