Australier wollen Krokodilen ans Leder

Sogar eine Freigabe der umstrittenen Jagdsafaris wird diskutiert, nachdem die Reptilien mehrere Menschen im Northern Territory getötet haben. Damit würden die geschützten Tiere für Touristen zum Abschuss freigegeben.
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Furchteinflößender Anblick: Krokodil reißt sein Maul auf
AP Furchteinflößender Anblick: Krokodil reißt sein Maul auf

SYDNEY - Sogar eine Freigabe der umstrittenen Jagdsafaris wird diskutiert, nachdem die Reptilien mehrere Menschen im Northern Territory getötet haben. Damit würden die geschützten Tiere für Touristen zum Abschuss freigegeben.

In Australien soll die Zahl der Krokodile verringert werden. Um den Bestand der Raubtiere zu verkleinern, wollen die Behörden im Northern Territory die Zahl der Krokodil-Eier, die eingesammelt werden dürfen, von derzeit 35.000 auf 50.000 erhöhen. Sogar an die Freigabe von umstrittenen Jagdsafaris auf die Reptilien wird gedacht. Dabei könnten dann Touristen oder andere Trophäensammler gegen eine Gebühr eine bestimmte Zahl von Krokodilen töten.

Dieser Teil des am Mittwoch vom Umweltministerium des Territoriums vorgelegten Plans müsste aber noch von der Bundesregierung abgesegnet werden, die derzeit die Krokodiljagd verbietet. Die Bewohner der Region, in der die meisten der gefährlichen Salzwasser-Krokodile Australiens leben, haben sich für noch weitergehende Maßnahmen ausgesprochen. Im März wurde ein elfjähriges Mädchen beim Schwimmen von einem Krokodil getötet, im Februar verschwand ein Fünfjähriger an einem Flussufer. Später wurden Überreste des Kindes im Magen eines 4,30 Meter langen Krokodils entdeckt. Und erst vor wenigen Tagen verschwand ein Mensch in einem von Krokodilen bevölkerten Fluss.

«Sie werden auch morgen töten»

Krokodile stehen in Australien seit 1971 unter Schutz. Allein im Northern Territory leben inzwischen schätzungsweise 80.000 der Tiere. Salzwasserkrokodile sind die größten Reptilien der Erde und werden bis zu sieben Meter lang. Umweltministerin Alison Anderson sprach sich bei der Vorlage des Plans aber gegen eine Massentötung der Tiere aus. Die Tiere gehörten zum Leben in Nordaustralien dazu, und kein Plan werde Angriffe gegen Menschen unterbinden können. «Krokodile haben gestern getötet, sie töten heute und werden auch morgen töten», sagte sie.

Das Northern Territory ist kein eigenständiger Staat wie die sechs australischen Staaten, sondern steht weitgehend unter Aufsicht der Regierung. Gesetze dort können deshalb auch vom Parlament in Canberra geändert werden. Rund die Hälfte des Gebiets des Northern Territory wurde in den vergangenen 30 Jahren den Aborigines übergeben. (dpa)

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