Australien: Die Flucht vor der Jahrhundertflut

In der australischen Millionenstadt Brisbane jagt eine Hiobsbotschaft die andere. Der Brisbane River rauscht mit noch mehr Hochwasser durch die Innenstadt als befürchtet. Die Stadt rechnet mit der schlimmsten Flutkatastrophe aller Zeiten.
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Mit Sandsäcken rüsten sich die Einwohner von Brisbane gegen die Flut
dpa Mit Sandsäcken rüsten sich die Einwohner von Brisbane gegen die Flut

BRISBANE - In der australischen Millionenstadt Brisbane jagt eine Hiobsbotschaft die andere. Der Brisbane River rauscht mit noch mehr Hochwasser durch die Innenstadt als befürchtet. Die Stadt rechnet mit der schlimmsten Flutkatastrophe aller Zeiten.

Die Überschwemmungslage in der australischen Millionenmetropole Brisbane hat sich über Nacht dramatisch verschärft. Der Brisbane River, der mitten durch die Stadt führt, schwoll noch weiter an als in den dunkelsten Prognosen. Die Stadtverwaltung rief Einwohner in den unmittelbaren Gefahrenzonen auf, in höher gelegene Gebiete zu flüchten. Das kommerzielle Leben kam praktisch zum Stillstand.

Der Brisbane River rast nach den verheerenden Regenfällen im Hinterland mit tödlicher Geschwindigkeit durch sein Flussbett und ist an zahlreichen Stellen bereits über die Ufer getreten. Das erste Todesopfer war ein vierjähriger Junge, der aus einem Rettungsboot fiel, berichteten die Medien. Die Fluten reißen Motorboote, Segeljachten, Autos, Stege und Container mit, die in Ufernähe stehen.

Die Behörden rechnen mit den schlimmsten Überschwemmungen, die die drittgrößte Stadt Australiens je erlebt hat. 9000 Grundstücke dürften überflutet werden – rund zehn Prozent des Stadtgebietes – und an weiteren 30 000 sei mit Wasserschäden zu rechnen, sagte die Regierungschefin des Bundeslandes Queensland, Anna Bligh. „Es gibt keinen Grund zur Panik“, versuchte sie die zwei Millionen Einwohner zu beruhigen. „Wir müssen jetzt zusammenhalten.“ Sie rief Menschen, die auf höherem Grund leben, auf, Flüchtlinge aufzunehmen.

Nachdem die Leute, die noch aus der Stadt wollten, am Dienstag kilometerlange Staus und Verkehrschaos verursacht hatten, bat Bürgermeister Campbell Newman alle, deren Häuser nicht in der Gefahrenzone sind, zu Hause zu bleiben. „Nur, wenn Ihre Arbeit für das Überleben der Stadt wichtig ist, brauchen wir Sie jetzt – wenn Sie zum Beispiel dafür sorgen, dass die Supermarktregale voll bleiben oder die Tankstellen versorgt werden.“

In der Pendlerstadt Ipswich rund 30 Kilometer von Brisbane entfernt stand ein Supermarkt bereits zwei Meter unter Wasser. Zwei Tankstellen waren ebenfalls überschwemmt, und die Behörden fürchteten Benzinlecks. „Es ist das totale Chaos“, sagte ein Lokalabgeordneter. Nach seiner Einschätzung stieg das Wasser stündlich um einen Meter. (dpa)

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